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Terrorismusexperte warnt nach Straßburg vor ähnlichen Terrorattacken in Europa

Archivmeldung vom 13.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Achtung Terror!  (Symbolbild)
Achtung Terror! (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg hat der Terrorismusexperte Peter Neumann vor weiteren, ähnlichen Terrorattacken auch in anderen Ländern gewarnt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Neumann: "Auf einen Anschlag folgt oft ein ähnlicher Anschlag. Das liegt daran, dass eine Tat andere dschihadistische Trittbrettfahrer inspiriert."

Aus Sicht des Terrorismusexperten, der am King's College in London arbeitet, sind deshalb die Monate nach einem Anschlag oft die gefährlichste. So habe der Terroranschlag von Nizza im Juli 2016, als ein Islamist mit einem Lastwagen durch eine Menschenmenge auf der Strandpromenade fuhr und mehr als 80 Menschen tötete, andere Islamisten zu weiteren Anschlägen mit der Tatwaffe Auto inspiriert. Neumann sagte: "Oft sind das Leute, die sich bis dato nicht zu einer Tat durchringen konnten und dann zum Trittbrettfahrer werden. Diese Dynamik fürchten die Sicherheitsbehörden besonders." Insgesamt habe die Zahl der Anschläge in Europa seit dem vergangenen Jahr abgenommen.

"Das Tempo der Anschläge ist gesunken, weil die Netzwerke des IS nach dessen Zusammenbruch in Syrien und dem Irak nicht mehr viele neue Leute rekrutieren", sagte Neumann und fügte hinzu: "Die Zahl der Neumitglieder und potenziellen Attentäter nimmt daher ab." Dennoch herrsche in Europa "nach wie vor eine relativ ernste Bedrohungslage". Neumann forderte von Deutschland und anderen EU-Ländern, eine gemeinsame Datenbank aufzubauen, in der alle bekannten terroristischen Gefährder erfasst werden und die von allen nationalen Sicherheitsbehörden in Europa genutzt werden könne. Neumann sagte: "Das ist bisher ein großes Manko, das Menschenleben kostet. Die EU-Staats- und Regierungschefs müssen Druck machen, damit alle Fahnder in Europa zu jederzeit über Terroristen Bescheid wissen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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