Umfrage: Franzosen fürchten „soziale Explosion“
Archivmeldung vom 28.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTrotz der umstrittenen Reformen des französischen Präsidenten François Hollande, ist die Mehrheit der Franzosen mit der sozialen Lage im Land unzufrieden, wie laut einer Meldung des russischen online Magazins "Sputnik" eine aktuelle Meinungsumfrage zeigt.
Weiter heißt es in dem Beitrag auf der deutschen Webseite: "Laut der Studie des französischen Meinungsinstituts „Elabe“ für den Fernsehsender BFM TV, sehen 78 Prozent der befragten Franzosen ein hohes Risiko für eine „soziale Explosion“ im Land, 22 Prozent der Befragten halten eine solche Gefahr für gering.
Obwohl im Land schleppendes Wachstum und Rekordarbeitslosigkeit zu verzeichnen sind, verteidigte Frankreichs Präsident Hollande in seiner Rede vom 14. April die Reformen: „Ja, es wird besser: Es gibt mehr Wachstum, ein geringeres Defizit, weniger Steuern, höhere Einnahmen für die Unternehmen, mehr Kaufkraft bei den Arbeitnehmern. Deshalb werde ich bis zum Ende weitermachen", betonte er.
Neben dem beispiellosen Umfragetief des französischen Präsidenten und ständiger Proteste im Land demonstriert nun aber auch diese Befragung, dass die Mehrheit der Franzosen Hollandes Worten keinen Glauben mehr schenken: Nur zwei Prozent der Umfrageteilnehmer zeigten sich einverstanden mit der Aussage, dass das Leben im Land besser geworden sei, wobei 15 Prozent eher unsicher und 83 Prozent anderer Ansicht waren. 47 Prozent betonten zudem, dass sie „überhaupt“ nicht einverstanden seien.
Zuvor hatte die Tageszeitung „Le Parisien“ eine Umfrage veröffentlicht, die ergab, dass drei Viertel der Franzosen eine zweite Amtszeit von Hollande ablehnen. In einer anderen Umfrage für BFM TV bescheinigten 87 Prozent Hollande eine schlechte Bilanz. Noch früher hatte eine Ifop-Umfrage gezeigt, dass die Popularität des Präsidenten so weit geschwunden sei, dass er bei der Präsidentschaftswahl nicht mehr mithalten könnte."
Quelle: Sputnik (Deutschland)