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Amnesty International bemängelt Aufklärung von Todesfällen in Deutschland

Archivmeldung vom 28.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert die Aufklärung von tödlichem Gewaltmissbrauch durch Polizisten in Deutschland. "Wenn Menschen zu Tode kommen, dann muss das besser aufgeklärt werden", sagte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Barbara Lochbihler, der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

"Dazu muss es Ausschüsse geben, in denen auch Nicht-Polizisten sitzen. Das fordern übrigens nicht nur wir, sondern auch die Vereinten Nationen", so Lochbihler weiter. Lochbihler bezog sich dabei auf einen Todesfall in Dessau und zwei Todesfälle in Hagen. Nachdem ein Mann aus Sierra Leone im Polizeigewahrsam in Dessau verbrannt war, beklagt Lochbihler: "Das Strafverfahren läuft ziemlich schleppend, weil sich keiner der beteiligten Polizisten erinnern kann." In Hagen waren binnen eines Jahres ein Franzose afrikanischer Herkunft und ein Türke nach Fesselung durch Polizisten gestorben. In diesem Fall kritisiert Lochbihler die Staatsanwaltschaft: "Wir wundern uns, warum die Staatsanwaltschaft mit dem zweiten Fall nicht von selbst an die Öffentlichkeit gegangen ist." Lochbihler hatte am Dienstag in Berlin den Amnesty-Jahresbericht 2008 zur weltweiten Lage der Menschenrechte vorgestellt.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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