Istanbuls Bürgermeister kritisiert Erdogans Krisenmanagement
Archivmeldung vom 28.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Bürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, kritisiert das Krisenmanagement der Regierung in Ankara. "Istanbul ist das Zentrum der Coronakrise in der Türkei. Aber wir haben keinerlei Daten über die Lage in unserer Stadt", sagte İmamoğlu der Wochenzeitung "Die Zeit".
Ob es um Diagnosen gehe, die Zahl der Behandlungen oder andere Themen alle Informationen unterlägen der Kontrolle des Gesundheitsministeriums in Ankara. "Und das gibt nur Zahlen für die gesamte Türkei heraus." İmamoğlu hat nach eigenen Angaben seit Beginn der Krise in der Türkei nicht mit Präsident Recep Tayyip Erdoğan gesprochen.
"Ich habe dreimal um einen Termin beim Präsidenten gebeten, man hat sich nicht zurückgemeldet." Die Handynummer des Präsidenten habe er nicht, so der Bürgermeister. Er halte es zudem für einen Fehler, dass die Zentralregierung in Ankara keine allgemeine Ausgangssperre wegen der Coronakrise im Land ausgesprochen habe. "Eine der wichtigsten Maßnahmen wäre eine Ausgangssperre. Wir haben unzählige Male gesagt, dass wir sie brauchen." Aber darüber entscheide allein die Regierung. "Wir wiederholen daher unsere Forderung nach einer Ausgangssperre", so İmamoğlu.
Quelle: dts Nachrichtenagentur