Russland will die guten Beziehungen zu Georgien wieder herstellen
Archivmeldung vom 20.09.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakWie der russische Präsident Dmitri Medwedew am Freitag bekannt gab, würde Russland alle Register ziehen, damit sich die Beziehung zwischen Russland und Georgien wieder bessert. Er hofft, dass Georgien gegenüber Russlands drastischen aber notwendigen Handlungen Verständnis entgegen bringe.
Russland wird laut Präsident Dmitri Medwedew alles in seiner Kraft stehende tun, um die Beziehungen mit Georgien wieder zu normalisieren.
Das georgische Volk sei an der Aggression seiner Regierung gegen Südossetien unschuldig, sagte Medwedew am Freitag in Moskau. "Wir glauben an die Vernunft des georgischen Volkes und werden alles Notwendige tun, um die guten, menschlichen Beziehungen wiederherzustellen", äußerte Medwedew am Freitag bei einem Treffen mit Vertretern von gesellschaftlichen Organisationen.
"Für uns existiert das Axiom: Natürlich trägt nicht das georgische Volk die Schuld an der Aggression und an dem Völkermord, sondern das verbrecherische und verantwortungslose Regime, das diesen Krieg begann", sagte er.
Er betonte, dass "im Laufe von Jahrhunderten zwischen dem russischen und dem georgischen Volk brüderliche Beziehungen bestanden". Ihm zufolge leben rund eine Million Georgier in Russland.
"Wir schätzen, dass die Georgier den Handlungen, die Russland gezwungen war zu unternehmen, Verständnis entgegengebracht haben", so Medwedew.
Die Propaganda des georgischen Regimes habe natürlich in diesem Zusammenhang eine negative Rolle gespielt, doch es bestehe der Glaube an die Wiederherstellung normaler Beziehungen.
In der Nacht zum 8. August hatten die georgischen Truppen die südossetische Hauptstadt Zchinwali stark zerstört und knapp 1500 Zivilisten getötet. Zum Schutz der Bevölkerung sowie der in der Region stationierten russischen Friedenstruppen musste Russland reguläre Armeeeinheiten nach Südossetien verlegen. Am 12. August gab Russland den Abschluss seiner Gegenoffensive bekannt. Die georgische Führung hatte auch in Abchasien ein militärisches Eingreifen geplant. Ende August erkannte Moskau die Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens an.