Brüssel will Zeitrahmen für Banken-Beihilfen verlängern
Archivmeldung vom 10.07.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie EU-Kommission wird die Sonderregeln für staatliche Beihilfen an Banken voraussichtlich über das Jahr 2012 hinaus verlängern. Das machte der für Wettbewerb zuständige Vizechef der EU-Kommission, Joaquin Almunia, deutlich. "Ich habe immer gesagt, dass die Krisenregeln so lange gelten werden, bis sich die Marktgegebenheiten normalisiert haben. Leider ist wohl davon auszugehen, dass wir das Krisenregime vorerst beibehalten müssen", sagte Almunia dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe).
Die infolge der Finanzkrise im Jahr 2008 gelockerten Beihilferegeln erlauben es den Staaten, angeschlagene Banken mit Steuergeldern zu retten. Im Gegenzug müssen die Institute allerdings einen Restrukturierungsplan vorlegen. Der Umbau muss garantieren, dass die Institute langfristig überlebensfähig sind und nicht schon wenig später erneut um Steuergelder zu Stabilisierung bitte müssen.
Eigentlich sollen die Brüsseler Ausnahmeregelungen Ende dieses Jahres auslaufen. Dass der europäische Bankensektor schnell zur Normalität zurückkehren wird, glaubt Almunia nicht. "Es hängt alles davon ab, welche Entscheidungen getroffen werden. Es wird aber keineswegs automatisch der Fall sein", sagte der Spanier. Eine starke Regulierung und Kontrolle des Finanzsektors sei nötiger denn je. Deshalb hält Almunia den eingeschlagenen Weg zu einer gesamteuropäischen Bankenaufsicht für richtig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur