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IWF-Chefin lobt Coronakrisenmanagement der EU

Archivmeldung vom 24.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kristalina Georgiewa (2019)
Kristalina Georgiewa (2019)

Foto: Author
Lizenz: CC BY 3.0 de
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Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, stellt dem Krisenmanagement der EU in der Pandemie ein gutes Zeugnis aus. "Ich sage: Bravo. Die Europäer haben sehr entschieden und angemessen gehandelt", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung".

Der neu geschaffene EU-Wiederaufbaufonds, der vorsieht, dass die EU erstmals in großem Stil Kredite aufnimmt und überwiegend als Zuschüsse an die Mitgliedstaaten ausreicht, nutze "allen Staaten, weil er die Nachfrage und die wirtschaftliche Aktivität fördert". Das schaffe Wachstum. "Und nicht nur das: Der Wiederaufbaufonds ist ein Vorbild für die ganze Welt. Über 30 Prozent des Geldes soll in Klimaschutzprojekte gehen." Dass die Auszahlungen überwiegend als Zuschüsse ausgereicht werden, zeige, dass die Europäer "die Lektion aus der globalen Finanzkrise gelernt" hätten.

"Die Europäer haben erkannt, dass man national sehr stark gegensteuern und zugleich die enormen Unterschiede innerhalb der EU überbrücken muss." Georgiewa wandte sich erstmals direkt an die Deutschen mit der Bitte, solidarisch zu sein: "Ich sage den Menschen in Deutschland: Jetzt ist die Zeit, einander zu helfen. Von einer besseren Welt zu träumen und diesen Traum zu verwirklichen." Die Deutschen hätten jetzt die Geleg enheit, zu anderen Staaten zu sagen: "Gebt das Geld aus, aber zeigt uns die Rechnung. Gebt das Geld aus, aber zeigt uns die Qualität der Investitionen."

Mit Blick auf die Sorge vieler Bundesbürger über steigende Schuldenstände sagte Georgiewa, mittelfristig müssten die Schulden wieder abgebaut werden. Jetzt aber stehe das Stützen der Wirtschaft im Vordergrund. "Das Risiko, zu wenig gegen die Krise zu tun, ist deutlich größer als das, zu viel zu tun. Es geht um Vertrauen, das ist durch die Pandemie sehr erschüttert worden." Wenn man heute in der Weltwirtschaft keine "Stützpfeiler" einziehe, werde die Gefahr von Pleitewellen und struktureller Arbeitslosigkeit sehr hoch sein - "mit allen langfristigen Folgen, die das hat".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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