Merkels Tage als Kanzlerin sind gezählt
Archivmeldung vom 04.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDenis MacShane, Labour-Abgeordneter und ehemaliger Minister für Europa-Angelegenheiten, schreibt in einem Beitrag für die britische Zeitung „The Independent“, dass die Migrationskrise in Europa davon zeuge, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel den Zenit ihrer mittlerweile schon zehn Jahre dauernden „Regentschaft“ überschritten habe.
Auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "Sputnik" heißt es weiter: "Während Merkel früher Anweisungen erteilt habe, bitte die Kanzlerin jetzt die europäischen Länder darum, „die Bürde der Flüchtlingskrise zu teilen”. Die mächtigsten europäischen Länder sollen bereits den Abgesang auf die Kanzlerin begonnen haben und wollen sie jetzt vor ein Scherbengericht stellen.
Auch im eigenen Land gerät Merkel wegen der Flüchtlingskrise in Bedrängnis: Die Koalitionspartner, Unternehmer und Gewerkschaften begehren gegen die Kanzlerin auf.
Die Flüchtlingskrise in Deutschland wird zu einem Wendepunkt für Merkel. Der britische Politiker glaubt, dass bei Merkel die Zeichen auf Abschied stehen. Kein europäischer Staats- oder Regierungschef sei nach zehn Jahren an der Macht im Guten aus seinem Amt geschieden.
Dieses Schicksal habe einst auch Merkels Mentor Helmut Kohl ereilt. Ähnlich sei es den französischen Präsidenten Charles de Gaulle und François Mitterrand, dem spanischen Regierungschef Felipe González und der britischen Premierministerin Margaret Thatcher ergangen, so MacShane.
Merkel glaube vielleicht, die „Zehn-Jahres-Regel“ brechen zu können. Wenn sie länger regiere als die 14 Jahre bzw. 16 Jahre ihrer Vorgänger Konrad Adenauer und Helmut Kohl und bis 2021 im Amt bleibe, würde Merkel genauso lange an der Macht stehen wie die britische Königin Victoria, so MacShane.
Merkel werde eine bittere Enttäuschung erleben, wenn sie von ihrer Unbesiegbarkeit überzeugt sei. Die Flüchtlingskrise kann ihr einen Strich durch die Rechnung machen. Dies könne durch die Tatsache beschleunigt werden, dass Merkel einer Million Migranten Zuflucht in Deutschland gewährt habe, so MacShane."
Quelle: Sputnik (Deutschland)