Ägypten: Ultimatum an Mursi läuft ab - Militär kontrolliert Staatsfernsehen

Mohammed Mursi BIld: Trinitresque / wikipedia.org

Während das Ultimatum des Militärs an Ägyptens Präsidenten Mohammed Mursi zur Lösung der Krise um 17 Uhr abläuft, hat die Armee offenbar die Kontrolle über das Staatsfernsehen übernommen. Örtlichen Medienberichten zufolge befinden sich Angehörige des Militärs in den Studios des ägyptischen Staatsfernsehens und überwachen die ausgestrahlten Programme.

Bislang sollen die Militärangehörigen laut den Medienberichten allerdings nicht in den Programmablauf eingreifen. Auch in den übrigen Teilen des Gebäudes des Staatsfernsehens hätte das Militär seine Präsenz verstärkt. Währenddessen bestätigte die Militärführung, dass sie mit Vertretern verschiedener Religionsgemeinschaften sowie der politischen Parteien spricht. Das Treffen dauere zur Stunde noch an, hieß es seitens der Armee. Ägyptens Präsident Mursi hatte am Dienstagabend in einer im Fernsehen übertragenen Rede angekündigt, weder zurücktreten zu wollen noch das Ultimatum des Militärs zu beachten.

Ägyptische Banken schließen wegen befürchteter Unruhen

Die Ägyptische Zentralbank hat kurz vor Auslaufen des Ultimatums am Mittwochnachmittag alle Banken des Landes angewiesen, vorzeitig zu schließen. Statt der üblichen Öffnungszeit bis 17 Uhr sollen die Banken bereits um 14 Uhr ihre Filialen dicht machen. Um 16:30 Uhr endet ein von der Armee gesetztes Ultimatum an Präsident Mursi.

Im Vorfeld ist völlig unklar, was dann passiert. Wenn Mursi bis dahin keine Einigung mit der Opposition verkündet, was als sehr unwahrscheinlich gilt und wohl nur durch einen Rücktritt erreicht werden könnte, will das Militär die Macht übernehmen. Gleichzeitig scheinen aber zehntausende Ägypter bereit, den Präsidenten zu unterstützen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur