Politischer Hintergrund bei Geisel-Fall im Irak "sehr wahrscheinlich"
Archivmeldung vom 16.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bundesregierung zeigt sich "sehr beunruhigt" über "konzertierte Bewegungen" terroristisch-islamistischer Kreise aus dem Ausland, mit "aller Macht" Deutschland zur Aufgabe seiner Afghanistan-Mission zu zwingen.
Nach einem Bericht der "Leipziger
Volkszeitung", der sich auf Äußerungen der
zuständigen Regierungsverantwortlichen stützt, gebe es derzeit aber
"keine zu konkretisierenden Hinweise" auf eine "veränderte akute
Anschlagsgefahr" in Deutschland.
Es sei "die eindeutig zu erkennende Absicht der Terroristen, das
Gesamtkonzept Afghanistan ins Kippen zu bringen", sagte ein
Regierungsmitglied gegenüber der Zeitung. Es solle verhindert werden,
dass weitere zivile deutsche Aufbauhelfer nach Afghanistan gingen.
Durch die bisherigen Ermittlungen in Afghanistan habe sich
mittlerweile "ein eindeutig terroristischer Hintergrund" für den Mord
an dem deutschen Experten der Welthungerhilfe Dieter Rübling
herausgestellt.
Die Entführer der zwei im Irak entführten Deutschen sowie eine weitere islamistische Extremistenorganisation hatten in den vergangenen Tagen mit der Ermordung der Geiseln und mit Anschlägen in Deutschland gedroht, sollten die deutschen Truppen nicht aus Afghanistan abgezogen werden. Nach der Analyse dieser Videos habe sich die Annahme eines "politischen Entführungshintergrundes" als "sehr wahrscheinlich" herausgestellt. Widersprochen wurde seitens zuständiger Regierungskreise aber der Vermutung, die Gefährdungseinschätzung für Deutschland sei heraufgesetzt worden. "Wir waren im Zielfeld der Terroristen und wir sind es", wurde erläutert.
Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung