US-Behörde leitet Untersuchung zu Toyota Corolla ein
Archivmeldung vom 18.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDem krisengebeutelten Autohersteller Toyota drohen weitere Schwierigkeiten: Die US-Behörde für Verkehrssicherheit leitete ein weiteres Untersuchungsverfahren zu Autos des japanischen Konzerns ein, wie am Mittwoch aus dem Verkehrsministerium in Washington verlautete. Betroffen sind demnach rund eine halbe Million Wagen des Modells Corolla, für das Toyota einen Rückruf wegen Problemen mit der Lenkung prüft.
Aus Kreisen des Verkehrsministeriums erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) nehme nun auch Corolla-Fahrzeuge aus den Jahren 2009 und 2010 unter die Lupe. Die Behörde gehe von rund 500.000 möglicherweise betroffenen Autos aus. Die NHTSA ermittelt bereits wegen möglicher Versäumnisse von Toyota bei Technikproblemen mit dem Gas- und Bremspedal. Die Behörde prüft dabei, ob Toyota die Rückrufaktionen rechtzeitig gestartet oder aber verschleppt habe.
Der Corolla ist das weltweit meistverkaufte Auto. Seit den 1960er Jahren lieferte Toyota von dem Modell mehr als 30 Millionen Fahrzeuge aus. Nach Angaben des Autoherstellers beklagten einige Corolla-Fahrer einen Widerstand beim Lenken. Toyota kündigte an, betroffene Fahrzeuge in die Werkstätten zurückzurufen, wenn sich dies als genereller Mangel herausstellen sollte. Die NHSTA hat bislang etwas mehr als 100 Beschwerden dazu erhalten.
Toyota hatte in den vergangenen Wochen weltweit deshalb fast neun Millionen Autos zurückrufen müssen. Das sind mehr Autos, als der weltgrößte Autohersteller 2009 verkaufte. Das Image des Konzerns als Hersteller sicherer Autos litt durch die Pannenserie besonders in den USA schwer, wo der Konzern wegen gesunkener Verkaufszahlen bereits seine Produktion drosselte.
Konzernchef Akio Toyoda hatte am Mittwoch versichert, Toyota habe auf Sicherheitsmängel nicht zu spät reagiert. "Wir haben keine Informationen zurückgehalten und werden dies auch in der Zukunft niemals tun", sagte der Enkel des Konzerngründers, der erst im vergangenen Jahr an die Konzernspitze berufen wurde. Er selbst habe jedoch nicht schnell genug öffentlich zu den Problemen Stellung genommen, räumte Toyoda ein. Der Konzernchef will nun eine Arbeitsgruppe leiten, die die interne Qualitätskontrolle verbessern und die Reaktion des Unternehmens auf entdeckte Mängel beschleunigen soll.
Quelle: premiumpresse