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Menschenrechtsorganisation: Bislang über 400 Tote bei Unruhen in Syrien

Archivmeldung vom 27.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Baschar Hafiz al-Assad Bild: Ricardo Stuckert/ABr / de.wikipedia.org
Baschar Hafiz al-Assad Bild: Ricardo Stuckert/ABr / de.wikipedia.org

Bei den seit Mitte März anhaltenden Protesten in Syrien sind bislang über 400 Menschen ums Leben gekommen. Wie die syrische Menschenrechtsorganisation SHRIL (Syrian Human Rights Information Link) am Dienstag mitteilte, habe es seit dem 18. März mindestens 416 Todesopfer gegeben. Die Mehrheit der Toten seien Zivilisten gewesen, einige wenige gehörten jedoch der Armee beziehungsweise der Polizei an.

Derweil sind die Sicherheitskräfte auch am Dienstag erneut gewaltsam gegen die Protestbewegung vorgegangen. Die Armee ist in die Stadt Daraa, eine Hochburg der Regimegegner, einmarschiert, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtet, "auf Bitten der Bewohner". Augenzeugen zufolge sollen Scharfschützen in der Stadt patrouilliert sein und es sei mit Maschinengewehren geschossen worden. In den Städten Douma und Homs sollen Sicherheitskräfte in Kranken- und Privathäusern auf der Suche nach Oppositionellen sein. Die Authentizität der Berichte ist jedoch schwer nachzuprüfen, da die syrische Regierung internationale Medienvertreter des Landes verwiesen hat.

Der internationale Druck auf Syriens Präsident Bashar al-Assad nimmt unterdessen weiter zu. Die USA und Großbritannien haben angekündigt, Sanktionen gegen das Land zu prüfen. Die Staatschefs von Frankreich und Italien, Nicolas Sarkozy und Silvio Berlusconi, haben am Dienstag nach einem gemeinsamen Treffen in Rom ebenfalls an die Führung in Damaskus appelliert "die gewaltsame Unterdrückung der friedlichen Proteste zu beenden". Sarkozy fügte hinzu, dass eine Intervention im Land jedoch nicht ohne UN-Resolution möglich sei. Vertreter mehrerer europäischer Staaten haben mittlerweile ein Eingreifen der Vereinten Nationen (UN) in den syrischen Konflikt gefordert. Laut dem britischen Außenminister William Hague bemühe sich die Regierung in London um ein klares Signal des UN-Sicherheitsrats. Am Dienstag war zudem bereits der Entwurf einer möglichen Resolution unter Federführung von Frankreich, Großbritannien, Portugal und Deutschland aufgetaucht.

Die Proteste in Syrien richten sich gegen das autoritäre Regime des Staatschefs Baschar al-Assad. Dieser regiert seit dem Jahr 2000 in Syrien, zuvor war sein Vater Hafiz al-Assad seit einem Putsch im Jahr 1971 an der Macht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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