Der Schriftsteller Frank McCourt kritisiert Amerika unter Bush: "Eine Ausgeburt an Selbstsucht und Dummheit"
Archivmeldung vom 02.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Schriftsteller Frank McCourt, bezeichnet sein Geburts- und Wahlland USA unter der Bush-Regierung als "Ausgeburt an Selbstsucht und Dummheit".
Optimistischer ist er, was die Zukunft des
Landes angeht: "Nach dem Irak-Desaster werden wir unser
Großmachtgehabe zurückschrauben und wieder mehr auf die eigenen
Unzulänglichkeiten schauen." Er fühle sich aber nicht als Amerikaner:
"Ich bin ein New Yorker".
McCourt, 75, veröffentlicht diese Woche in Deutschland den dritten
Teil seiner Memoiren. In "Tag und Nacht und auch im Sommer",
beschreibt er sein Leben als Highschool-Lehrer in New York, seine
Auseinandersetzung mit dem "unterbewertetsten Beruf der Welt", einem
Beruf, den er selber dreißig Jahre lang ausgeführt hat.
"Ich bin ein Spätzünder", sagt McCourt der ZEIT. Seit seinem
weltweiten Erfolg schwebe er "in einem dichten Nebel und weiß immer
noch nicht so ganz, wie ich mich zurechtfinden soll ... Viele Jahre
lang träumte ich davon, wie ich mich mit meinen Freunden im Lion's
Head, unserer Stammkneipe im Village, treffen würde, und da, über der
Bar, neben all den anderen gerahmten Buchtiteln, hinge plötzlich auch
ein McCourt-Umschlag hinter Glas."
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT