Studie: Ukraine-Krieg verschärft Lehrer- und Erziehermangel
Archivmeldung vom 30.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Krieg in der Ukraine sorgt offenbar für eine weitere deutliche Verschärfung des Lehrer- und Erziehermangels in Deutschland. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.
Demnach dürften sich inzwischen mindestens 3,5 Prozent der ukrainischen Kinder und Jugendlichen wegen des Krieges in Deutschland aufhalten. Aus diesem Grund werden laut IW zusätzlich rund 13.500 Lehrkräfte und 11.400 Erzieher benötigt. Der größte Bedarf an zusätzlichen Lehrern entsteht der Studie zufolge für die fünften bis zehnten Klassen: Hier müssten bundesweit 4.000 neue Klassen entstehen, für die rund 7.000 Lehrkräfte notwendig wären.
Je länger der Krieg in der Ukraine anhält, desto mehr Personen könnten in Deutschland Schutz suchen. Daher nimmt die Studie auch in den Blick, was es bedeuten würde, wenn sich fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine hierzulande aufhalten würden. In diesem Fall würden 19.400 weitere Lehrkräfte benötigt. In der Untersuchung wird angenommen, dass die geflüchteten Familien das Betreuungsangebot in Kitas im gleichen Umfang nutzen wie die Familien in Deutschland bisher. Bei einer Zuwanderung von 3,5 Prozent würden demnach zusätzlich rund 49.000 Kinder eine Kindertagesstätte besuchen. Setzt man den bisherigen Personalschlüssel an, werden somit 11.400 zusätzliche Betreuungskräfte benötigt. "Schulen, Kindertagesstätten und auch die Politik müssen sich auf diesen zusätzlichen Personalbedarf einstellen und Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderung entwickeln", sagte Studienautor Wido Geis-Thöne. "Rentner könnten etwa vorübergehend an Schulen oder Kitas zurückkehren oder geflüchtete Erwachsene mit entsprechender Qualifikation angestellt werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur