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Wirtschaftshistoriker Abelshauser fordert Rückkehr zur D-Mark

Archivmeldung vom 13.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: halmackenreuter  / pixelio.de
Bild: halmackenreuter / pixelio.de

Der Wirtschaftshistoriker Werner Abelshauser hat die Rückkehr der Bundesrepublik zur Deutschen Mark gefordert. Der Professor an der Universität Bielefeld erklärte überdies, dass auch alle anderen Euro-Länder zu ihren nationalen Währungen zurückkehren sollten. Der Wissenschaftler hat im Interview mit dem "Westfalen-Blatt" das Modell einer Währungsschlange, wie es sie in Europa von 1974 bis 1999 gegeben hat, entworfen. Die Währungskurse der teilnehmenden Staaten sollten ihm zufolge untereinander nur um etwa ein Prozent schwanken.

Länder, die dem nicht gewachsen seien, könnten nach Ansicht von Abelshauser zeitweise oder vollständig aus der Schlange ausscheiden. Die notwendigen Anpassungen seien für die Bevölkerung dann leichter zu tragen als unter den Bedingungen der Einheitswährung.

Der Historiker geht im Interview zudem davon aus, dass der Zeitpunkt der Rückkehr zu den nationalen Währungen schneller kommen könne, als sich die Mehrheit der Bevölkerung vorstelle. Es müssten nur die gegebenen Bürgschaften fällig gestellt werden: "Dann bliebe den Politikern gar nichts anderes übrig, als der Realität ins Auge zu sehen, um aus der Sackgasse herauszukommen", erklärte Abelshauser.

Der Wirtschaftshistoriker hatte Anfang des Monats mit 200 anderen Ökonomen ein Manifest unterzeichnet, das die Politik vor den Folgen einer unkontrollierten Staatsverschuldung warnt und Alternativen fordert. Die anschließende Kritik auch von einigen Wissenschaftlern an dem Papier weist Abelshauser als interessengeleitet zurück: "Unsere Widersacher stehen wie Michael Hüther den Arbeitgebern oder wie Peter Bofinger und Gustav Horn den Gewerkschaften nahe." Selbst wenn es gelinge, die Euro-Staaten kurzfristig zu stabilisieren, so sei das Problem nicht gelöst. "Es gibt Bruchstellen, an denen es wieder auseinandergehen wird", sagt Abelshauser. "Nur sind wir dann einige hundert Milliarden Euro ärmer."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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