Todenhöfer kritisiert israelische Kriegsführung im Gazastreifen
Archivmeldung vom 17.07.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls "unverhältnismäßig und maßlos" hat der Publizist und frühere Manager des Burda-Verlage Jürgen Todenhöfer die israelische Kriegsführung im Gazastreifen kritisiert. Das sei "auch nicht gut für Israel", sagte er der "Berliner Zeitung". Es gebe so viele Israelis, die keine Anhänger der Politik von Regierungschef Netanjahu seien. "Sie wollen Frieden und eine Zukunft in Sicherheit", so Todenhöfer.
Der Publizist, der immer wieder in die Krisengebiete des Nahen und Mittleren Ostens reist, bezog in seiner Kritik auch die Hamas ein. Sie betreibe mit ihren Raketenangriffen eine "sinnlose Ballerei". Die Wirkung der israelischen Geschosse sei "etwa 100 Mal so groß" wie die der Hamas. Durch sie seien mehr als 200 Palästinenser getötet worden, während es auf israelische Seite bisher nur einen Toten gegeben habe. Ihrem Ziel, die palästinensischen Angriff zu stoppen seien die Israelis dennoch keinen Schritt näher gekommen. Der Krieg sei für beide Seiten kontraproduktiv, sagte Todenhöfer, und erreiche nur eins: "Der Hass vertieft sich immer weiter."
Gazastreifen: Vier Kinder bei israelischem Luftangriff getötet
Bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen sind am Mittwoch mindestens vier Kinder getötet worden. Mehrere Kinder wurden nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes verletzt. Damit sei die Zahl der Toten im Gazastreifen seit dem Beginn der israelischen Offensive vor gut einer Woche auf 214 gestiegen. Rund 1.600 Palästinenser seien verletzt worden. Auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas feuerte erneut Dutzende Raketen auf Israel ab. Die israelische Regierung billigte unterdessen die Mobilisierung von 8.000 weiteren Reservisten. In der vergangenen Woche waren bereits insgesamt 48.000 Reservisten mobilisiert worden. In den USA billigte ein Senatsausschuss weitere Mittel für die israelische Raketenabwehr.
Quelle: dts Nachrichtenagentur