EU-Kommission will härtere Strafen für Euro-Fälscher
Archivmeldung vom 05.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie EU-Kommission verschärft den Kampf gegen Euro-Fälscher. Nach einem Bericht der "Bild-Zeitung" sollen EU-weit einheitliche Mindest- und Höchststrafen für Geldfälschung eingeführt sowie der Einsatz von Telefonüberwachung und verdeckten Ermittlern gegen Tatverdächtige erlaubt werden. Das geht laut "Bild-Zeitung" aus einem gemeinsamen Papier von Justizkommissarin Viviane Reding, Währungskommissar Olli Rehn und Betrugsbekämpfungs-Kommissar Algirdas Semeta hervor.
Danach soll bei Geldfälschung von mehr als 10.000 Euro EU-weit eine Mindesthaftstrafe von sechs Monaten verhängt werden. Die Höchststrafe bei besonders schweren Fällen soll mindestens acht Jahre betragen. Die Polizei soll bei Verdächtigen EU-weit ähnliche Instrumente nutzen können wie bei anderen Schwer-Verbrechen. Dazu gehören verdeckte Ermittlungen, Telefonüberwachung und Konto-Kontrollen. Außerdem sollen Ermittlungen über die EU-Grenzen hinweg erleichtert werden. "Wir müssen dafür sorgen, dass Geldfälscher die Finger vom Euro lassen", sagte EU-Justizkommissarin Viviane Reding der "Bild-Zeitung". "Die Verantwortlichen dürfen nicht ungestraft davonkommen."
Als zweitwichtigste Währung der Welt steht der Euro auch bei Fälschern hoch im Kurs. Nach Schätzungen der EU-Kommission haben Geldfälscher seit der Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 2002 einen Schaden von rd. 500 Millionen Euro angerichtet. Allein im zweiten Halbjahr 2011 wurden 310.000 gefälschte Euro-Noten im Wert von 15 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen. Am häufigsten wurden 20er und 50er Euro-Scheine gefälscht. Derzeit sind weltweit Euro-Banknoten im Wert von 913 Milliarden Euro und Münzen im Wert von 16 Milliarden Euro im Umlauf.
Quelle: dts Nachrichtenagentur