Kataloniens Regierungschef wirft EU Untätigkeit vor
Archivmeldung vom 05.10.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Chef der katalanischen Regionalregierung, Carles Puigdemont, hat die EU scharf kritisiert und Untätigkeit vorgeworfen: "Warum wird in der EU das Polizeivorgehen nicht schärfer kritisiert? Fundamentale Freiheitsrechte von europäischen Bürgern wurden verletzt", sagte Puigdemont der "Bild". "Aber von der EU kommt nichts. Wenn das Gleiche in der Türkei, Polen oder Ungarn passiert, ist die Empörung dagegen riesig."
Puigdemont sagte weiter, dass er seine Verhaftung für möglich hält. "Ich habe davor persönlich keine Angst. Und mich wundert nichts mehr, was die spanische Regierung tut", so der Chef der Regionalregierung. "Die spanische Regierung macht einen Fehler nach dem anderen und sie blenden die Realität aus."
Auf die Frage, wie weit die katalanische Regionalregierung zu gehen bereit ist, sagte Puigdemont: "Wir werden soweit gehen, wie die Menschen es wollen. Aber ohne den Einsatz von Gewalt. Wir waren immer eine friedliche Bewegung. Und ich bin sicher: Spanien kann den Willen von so vielen Menschen nicht ignorieren."
Puigdemont weiter: "Es war die spanische Regierung, die 10.000 Nationalpolizisten in die Region geschickt hat, die einen klaren Auftrag hatten und auf friedliche Bürger losgegangen sind. Wir werden dagegen keine Gewalt anwenden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur