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"Spiegel": Ex-Bundeswehroffiziere bilden chinesische Piloten aus

Archivmeldung vom 02.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Stationierung größerer Luftwaffeneinheiten der  Luftstreitkräfte der Volksrepublik China (chinesisch 中國人民解放軍空軍 / 中国人民解放军空军, Pinyin Zhōngguó Rénmín Jiěfàngjūn Kōngjūn, englisch People's Liberation Army Air Force, abgek.: PLAAF)(2008).
Stationierung größerer Luftwaffeneinheiten der Luftstreitkräfte der Volksrepublik China (chinesisch 中國人民解放軍空軍 / 中国人民解放军空军, Pinyin Zhōngguó Rénmín Jiěfàngjūn Kōngjūn, englisch People's Liberation Army Air Force, abgek.: PLAAF)(2008).

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ehemalige Kampfpiloten aus Deutschland bilden offenbar seit Jahren in China Militärflieger aus. Das berichtet der "Spiegel" und das ZDF. Demnach ist mindestens eine Handvoll früherer deutscher Luftwaffen-Offiziere als Trainer in China beschäftigt.

Ihre Bezahlung lief offenbar in mehreren Fällen über Briefkastenfirmen auf den Seychellen. Auch arbeiteten wohl einige von ihnen für das Unternehmen eines enttarnten chinesischen Spions, so der "Spiegel". Deutsche Sicherheitsbehörden halten es für sehr wahrscheinlich, dass die Piloten in China militärisches Fachwissen verraten, geheime Einsatztaktiken der Bundeswehr und der Nato weitergegeben und sogar Angriffsszenarien geübt haben könnten, die für eine Attacke Chinas auf Taiwan hilfreich wären.

Das Verteidigungsministerium bestätigte auf Anfrage des Nachrichtenmagazins, "dass China über externe Agenturen versucht, ehemalige Nato-Piloten als Ausbilder anzuwerben". Dies betreffe auch "ehemalige deutsche Bundeswehrpiloten". Man sehe dabei "die große Gefahr, dass nicht nur eine fliegerische Grundbefähigung vermittelt wird, sondern auch relevante Taktiken, Techniken und Verfahrensabläufe offenkundig werden". Folglich habe der Militärische Abschirmdienst (MAD) intensive Ermittlungen aufgenommen, um Details über die Tätigkeit der deutschen Piloten in Erfahrung zu bringen. Der MAD "kooperiert im Rahmen seiner Ermittlungen hierzu eng mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz, dem Bundesnachrichtendienst sowie internationalen Zusammenarbeitspartnern", hieß es.

Das Kontrollgremium des Bundestags für die Nachrichtendienste hat sich ebenfalls bereits mit den Piloten befasst. Die Abgeordneten fürchten, "dass dienstlich erworbene Fähigkeiten und Kenntnisse autoritären Regimen oder kriminellen Organisationen zur Verfügung gestellt werden". Der grüne Vorsitzende des Gremiums, Konstantin von Notz, spricht von einem "ungeheuerlichen, empörenden und problematischen Vorgang", der "ein enormes Sicherheitsrisiko" darstelle, wenn er sich bestätigte. Der MAD hat inzwischen eine Informationskampagne gestartet, um zu verhindern, dass weitere Ex-Piloten in die Volksrepublik abwandern. Der Dienst spricht dazu Flieger an, die kurz vor der Pensionierung stehen: Geheimnisverrat sei eine Straftat und könne schwerwiegende Konsequenzen haben, so die Botschaft. Das Verteidigungsministerium unterstrich auf Anfrage, man werde in Zukunft "auch aktiv die weitere Anwerbung von Piloten" verhindern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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