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Spanien-Risiken für deutschen Finanzsektor liegen bei über 100 Milliarden Euro

Archivmeldung vom 24.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Deutsche Banken und Versicherungen sind in Spanien mit Krediten und Vermögensanlagen engagiert, die sich auf weit über 100 Milliarden Euro belaufen. Das geht aus einem "Handelsblatt-Online" vorliegenden Schreiben des Finanzstaatssekretärs Hartmut Koschyk (CSU) an den FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler hervor.

Das Bundesfinanzministerium bezieht sich auf Angaben der Bundesbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Demnach lagen Ende 2011 die Gesamtforderungen deutscher Bankengruppen, wie es in dem Schreiben heißt, "gegenüber spanischen Kreditnehmereinheiten insgesamt in einem niedrigen dreistelligen Milliardenbereich". Bei den 30 größten deutschen Versicherungen hätten zudem "per März 2012 Vermögensanlagen in Spanien in einem insgesamt mittleren zweistelligen Milliarden-Bereich bestanden".

Die Risiken für Deutschland aus dem spanischen Immobiliensektor lassen sich laut Koschyk nicht exakt zuordnen, da anhand von Branchenschlüsseln lediglich immobiliennahe Branchen eingrenzt werden könnten. "Hieraus ergaben sich nach Angaben der Deutschen Bundesbank Ende 2011 für deutsche Bankengruppen und Versicherungen Gesamtforderungen gegenüber immobiliennahen Branchen in Höhe von 24,7 Milliarden Euro", so Koschyk in seinem Schreiben.

Über etwaige Folgen für den deutschen Finanzsektor steht in dem Brief allerdings nichts. Koschyk verweist vielmehr darauf, dass die spanische Regierung angekündigt habe, eine "tiefgreifende Überprüfung der Risiken und des möglichen Abschreibungsbedarfs im spanischen Bankensektor insbesondere unter Berücksichtigung der Immobilienrisiken" vorzunehmen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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