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Mathematisch belegt: Wahlfälschung im Iran

Archivmeldung vom 27.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dass es bei dem iranischen Wahlgang vom 12. Juni 2009 nicht mit rechten Dingen zugegangen ist - darauf gibt es, wie das Magazin GEO in seiner August-Ausgabe schreibt, nun auch Hinweise auf der Basis mathematischer Methoden.

GEO berichtet, dass Forscher der Columbia-Universität in New York Unregelmäßigkeiten in der statistischen Verteilung von Endziffern der offiziellen Wahlergebnisse aus 29 iranischen Provinzen feststellen konnten. Bei unverfälschten Resultaten wäre zu erwarten, dass jede Zahl von 0 bis 9 etwa gleich häufig als Endziffer erscheint. Nicht so bei jenen im Iran: 17 Prozent der Ergebnisse enden auf 7, nur vier Prozent hingegen auf die verhältnismäßig "runde" Ziffer 5 - die von Fälschern eher gemieden wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine faire Wahl solche Ergebnisse erbringen würde, liegt bei weniger als 1:25.

In eine ähnliche Richtung weist der zweite Test der Politikwissenschaftler Bernd Beber und Alexandra Scacco: In fairen Wahlen wäre es statistisch normal, dass Ziffernpaare am Ende des Wahlergebnisses zu 70 Prozent aus nicht benachbarten Zahlen bestehen, wie etwa 13 oder 24. Bei den iranischen Resultaten finden sich hingegen auffallend viele benachbarte Zahlen wie 12 oder 23 - ein Indiz für Manipulation, weil Menschen, die beliebige zweistellige Zahlen nennen (oder "erfinden") sollen, Nachbar-Kombinationen leicht bevorzugen. In nur 4,2 Prozent von fairen Wahlen würden die letzten Ziffernpaare so stark von der statistischen Wahrscheinlichkeit abweichen wie in der iranischen. Besonders hoch war die Häufigkeit benachbarter Endzifferpaare bei den Stimmenzahlen Mahmud Ahmadinedschads.

Quelle: GEO

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