Türkei erhält Patriot-Raketen der Nato
Archivmeldung vom 20.11.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Türkei hat sich nach eigenen Angaben mit dem Nato-Mitgliedstaaten über die Stationierung von Patriot-Abwehrraketen an der Grenze zu Syrien geeinigt. Wie das türkische Außenministerium am Dienstag in Ankara mitteilte, sei die Vereinbarung mit den Ländern getroffen worden, die das Raketensystem besitzen. Dazu gehören neben den USA und den Niederlanden auch Deutschland.
Für die Bundeswehr könnte dies heißen, dass bis zu 170 Soldaten und Flugabwehrraketen vom Typ Patriot an die türkisch-syrische Grenze verlegt werden. Die deutsche Regierung ist prinzipiell auf einen Einsatz eingestellt, ob der Bundestag zustimmen muss, wird derzeit geprüft.
Unions-Verteidigungspolitiker fordert Bundestags-Votum für Patriot-Mission in der Türkei
Der verteidigungspolitische Sprecher der Union-Fraktion im Bundestag, Ernst Reinhard Beck, hält für eine Stationierung von Patriot-Raketensystemen der Bundeswehr in der Türkei die Zustimmung des Bundestags für zwingend. "Mit mir wird es keinen Einsatz ohne Mandat des Deutschen Bundestages geben", sagte der CDU-Politiker "Handelsblatt-Online".
"Es ist wichtig, den defensiven Auftrag für unsere Soldaten durch ein entsprechendes Mandat festzuschreiben." Beck warnte zugleich davor, die Flugabwehrraketen für eine mögliche Absicherung einer Flugverbotszone über Syrien zu instrumentalisieren. "Den Einsatz der Flugabwehrraketen zur Durchsetzung einer Flugverbotszone über Syrien lehne ich ab", sagte er.
Die Anfrage der Türkei beziehe sich nicht auf einen Bündnisfall nach Artikel 5, sondern auf die integrierte Luftverteidigung der Nato. "Wenn deutsche Patriot-Raketen an der türkisch-syrischen Grenze eingesetzt werden, dann zum Schutz türkischen Hoheitsgebietes und damit der Nato-Südgrenze", betonte Beck. "Es ist ein Akt der Bündnissolidarität."
Quelle: dts Nachrichtenagentur