Taliban bestehen auf Rüchgabe der von Ex-Präsident Ghani entwendeten Geldmitteln
Archivmeldung vom 24.09.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDie militant-islamistische Bewegung Taliban* will nach eigenen Angaben keine Auslieferung des flüchtigen Ex-Präsidenten Aschraf Ghani – sie besteht jedoch auf die Rückgabe der staatlichen Geldmittel, die Ghani angeblich aus dem Land ausgeführt haben soll.
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes geschrieben: "„Aschraf Ghani hat öffentliche Geldmittel gestohlen, und wir fordern sie zurück“, sagte der stellvertretende Minister für Kultur und Information in der von den Taliban gebildeten Übergangsregierung, Zabihullah Mujahid, gegenüber SNA. „Sie gehören dem Volk und unseren Banken“, so Mujahid.
Ghani hatte das Land im August verlassen, nachdem die Taliban die Macht in Kabul übernommen hatten, mit der Begründung, er wolle „ein Massaker verhindern“, argumentierte er. Später veröffentlichte er eine Videobotschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, in der er versprach, in sein Heimatland zurückzukehren.
Im September teilte der ehemalige Staatschef mit, er habe bei der Ausreise kein Geld ausgeführt. Er sei zu einer Überprüfung oder einer offiziellen Untersuchung unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen oder einer anderen unabhängigen Behörde bereit.
Nachdem die Taliban alle afghanischen Provinzen unter ihre Kontrolle gebracht hatten, gaben sie Anfang Herbst die Bildung einer Übergangsregierung bekannt. Die neue Regierung wird von Mohammad Hassan Akhund geleitet, der während der ersten Taliban-Herrschaft Außenminister war und unter UN-Sanktionen steht.
*Unter anderem von der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (Armenien, Kasachstan, Kirgistan, Russland, Tadschikistan, Weißrussland) als Terrororganisation eingestuft, deren Tätigkeit in diesen Ländern verboten ist."
Quelle: SNA News (Deutschland)