AP verklagt FBI wegen Nachricht-Fälschung
Archivmeldung vom 29.08.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie US-amerikanische Presseagentur Associated Press (AP) hat eine Klage gegen die US-Bundespolizei FBI eingereicht, die eine gefälschte Nachricht unter dem Namen der AP veröffentlicht haben soll. Das teilte die Agentur selbst mit.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet dazu auf ihrer Webseite: "Laut AP hatte das FBI 2014 einem 15-jährigen Jungen einen Link auf eine gefälschte AP-Nachricht geschickt. Der Junge wurde damals verdächtigt, eine Schule im Bundesstaat Washington sprengen zu wollen. Durch den Link konnten die Ermittler den PC des vermutlichen Täters mit Spyware anstecken.
„Es ist völlig unzulässig und schädlich für die freie Presse, wenn sich Staatsbeamten als Associated Press oder eine beliebige andere Nachrichtenagentur ausgeben“, sagte die AP-Hausanwältin Karen Kaiser.
„Das FBI hat diesen Artikel wahrscheinlich nur geschaffen, um eine Person zu verhaften. Trotzdem hätte diese Person die Geschichte problemlos in sozialen Netzen verbreiten und Tausende Menschen damit in die Irre führen können. Und das alles wäre in unserem Namen geschehen. Das ist nichts anderes als ein Fakt der staatlichen Desinformation“, fügte Kaiser hinzu.
Die Agentur forderte vom FBI, Informationen zur Erstellung der Nachricht sowie einen Bericht vorzulegen, wie oft sich die Behörde derartige Manöver seit 2000 hatte zuschulden kommen lassen. Nachdem sich das FBI geweigert hatte, diese Forderung fristgemäß zu erfüllen, seien die Journalisten vor Gericht gegangen, erklärt AP.
Angesichts der Weigerung des FBI, die angefragten Unterlagen bereitzustellen, hatte AP am Donnerstag auch gegen das Justizministerium der USA Klage eingereicht. Die Agentur geht gemeinsam mit dem Reporterkomitee Pressefreiheit (Reporters Committee for Freedom of the Press) vor Gericht."
Quelle: Sputnik (Deutschland)