Merz: Taurus-Lieferung an Ukraine nur in Absprache mit USA und EU
Archivmeldung vom 10.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer CDU-Vorsitzende Friedrich Merz würde als Bundeskanzler Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine "nicht im Alleingang", sondern nur in enger Abstimmung mit der kommenden US-Regierung und den europäischen Verbündeten liefern. Die Ausbildung der ukrainischen Soldaten an dem System werde schließlich mindestens vier Monate dauern, sagte Merz der "Bild" nach seinen Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.
Dann sei der neue US-Präsident Donald Trump im Amt: "Und deswegen
plädiere ich dafür, diese Fragen mit den Amerikanern zusammen zu
beantworten. Nicht im Alleingang, nicht in Deutschland, sondern mit
Europa und Amerika zusammen." Als Kanzler würde er aber das Angebot an
die Ukraine machen, Soldaten am Taurus auszubilden.
Der
Unions-Kanzlerkandidat räumte ein, er habe "kein Gefühl dafür, was im
Januar und im Februar nächsten Jahres passieren könnte". Und weiter:
"Trump scheint entschlossen zu sein, etwas zu tun. Aber was genau er tun
will, mit welchen Mitteln er es tut - möglicherweise auch mit der
Androhung einer massiven militärischen Aufrüstung der Ukraine, wenn
Russland diesen Krieg nicht aufhört - das ist völlig offen."
Merz
bezweifelte, dass überhaupt ein Waffensystem allein die Lage im
Ukraine-Krieg grundsätzlich ändern könne: "Wahrscheinlich gibt es diese
Waffen oder Wunderwaffen nicht." Er sprach sich stattdessen für eine
strategische Übereinkunft zwischen den Europäern und den USA aus, die
die ukrainische Armee in die Lage versetzen würde, "militärische Ziele
kurz hinter der ukrainisch-russischen Grenze zu bekämpfen, von denen aus
zivile Ziele in der Ukraine angegriffen werden".
Als Kanzler
würde Merz dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als erstes sagen:
"Das, was ich hier sage, ist nicht allein meine persönliche Meinung,
sondern es ist eine abgestimmte Meinung der wesentlichen europäischen
Partner, insbesondere der Polen, der Franzosen und der Briten. Und er
soll bitte nicht damit rechnen, dass er uns auseinanderdividiert." Und
weiter: "Unterschätzen Sie unsere Bereitschaft, unsere Freiheit zu
verteidigen, nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur