Warschau zu Reparationsforderungen: Erst politische Diskussion, dann Verhandlungen
Archivmeldung vom 29.08.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie polnische Regierung hat noch keine endgültige Entscheidung bezüglich der Reparationszahlungen durch Deutschland getroffen. Laut der Ministerpräsidentin Polens Beata Szydło will Warschau nach den politischen Diskussionen Verhandlungen auf der diplomatischen Ebene führen, schreibt die lokale Zeitung „Gazeta Polska“.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Szydło hält das Thema der Reparationszahlungen für den während des Zweiten Weltkrieges zugefügten Schaden für eine Frage der Gerechtigkeit.
„Wenn wir uns selbst nicht achten würden, würde niemand vor uns Achtung haben. Wir waren Opfer der totalitären deutschen Politik während des Zweiten Weltkrieges. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte bekam Polen dafür keine Entschädigung. Und viele Länder erhielten sie“, so die Premierministerin.
Eine endgültige Entscheidung der polnischen Regierung liege noch nicht vor. Es werde bisher politisch diskutiert. Als nächster Schritt werden diplomatische Verhandlungen erwartet. Der polnische Staat sei einfach verpflichtet, an den erlittenen Schaden zu erinnern.
Zuvor war berichtet worden, dass der polnische Verteidigungsminister Antoni Macierewicz sagte, sein Land habe nie auf Entschädigungen durch Deutschland verzichtet, weil es aus rechtlicher Sicht alle Gründe habe, solche Zahlungen zu fordern. Die Bundesregierung gab indes zu verstehen, dass die Frage der deutschen Entschädigungen an Polen endgültig abgeschlossen ist."
Quelle: Sputnik (Deutschland)