Weltweite Entführungs-Industrie: Zehntausende unschuldiger Opfer
Archivmeldung vom 12.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Irak wurden seit dem Sturz des Diktators Saddam Hussein bis zum heutigen Tage über 2500 Menschen entführt, schreibt der Terrorismus-Experte Berndt Georg Thamm in einem neuen Beitrag für das Online-Magazin "Sicherheit-heute".
Andere Schätzungen liegen noch
weit höher. Die Mehrheit der Opfer stellen mit weit über 2000 die
Iraker. Hinzu kommen 268 Ausländer, darunter über 100 Nicht-Araber,
die zwischen Mai 2003 und Februar 2006 gekidnappt wurden. Etwa die
Hälfte von ihnen kam frei, 44 wurden ermordet. Das Schicksal von mehr
als 80 Geiseln ist ungewiss.
Diese Zahlen liegen im Vergleich zu anderen Schauplätzen nicht
ungewöhnlich hoch. So wurden Im Libanon wurden in 15 Jahren
Bürgerkrieg zwischen 1975 und 1991 rund 14.000 Menschen entführt. Den
traurigen Rekord hält jedoch immer noch Kolumbien, in dem allein im
Jahr 1994 rund 4000 Menschen entführt und meist gegen Lösegeld -
häufig nach festgelegten Preislisten - wieder freigelassen wurden.
Nach Ansicht von Berndt Georg Thamm ist auch für Afghanistan heute
eine "Irakisierung" des Konflikts nicht auszuschließen mit der Folge,
dass eine neue "Entführungsindustrie" auch freiwillige Helfer wie
Bundeswehrsoldaten bedroht.
Quelle: Pressemitteilung Redaktion Sicherheit-heute