Flut in Kenia und Uganda - Malteser: Seuchen müssen verhindert werden
Archivmeldung vom 29.09.2007
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Freigeschaltet durch Jens Brehl"Die Situation hier ist noch sehr viel dramatischer als ich es erwartet hatte", berichtet Dr. Georg Nothelle aus Budalangi. Der Leiter des Afrika-Referats von Malteser International koodiniert zur Zeit in Kenia die Fluthilfe der Malteser.
"Im Distrikt Busia ist ein Deich gebrochen, mehrere Dörfer wurden komplett überflutet, 28.000 Menschen sind davon betroffen", so Nothelle. Tausende sind vor den Wassermassen geflohen, im Ort Magombe haben sich 1750 Menschen in das Gesundheitszentrum geflüchtet. "Die Menschen leben auf engstem Raum zusammengepfercht. Es gibt kaum sauberes Wasser, die Latrinen quellen über, die ersten Cholera-Verdachtsfälle sind bereits aufgetreten." Darum stellen die Malteser stabile Fertiglatrinen auf und verteilen mit Hilfe der örtlichen katholischen Gemeinde Hygieneartikel wie Seife sowie Decken und Kochgeschirr. "Die Situation ist furchtbar. Wir brauchen jede erdenkliche Hilfe", sagt Pater Frederic, der Pfarrer von Magombe.
Auch der Norden Ugandas ist von den Überschwemmungen stark betroffen. 400.000 Menschen haben dort ihr Hab und Gut in den Fluten verloren, die Ernte wurde komplett zerstört. "In den von den Fluten betroffenen Regionen sind rund 70 Prozent des Trinkwassers durch Dreck und Fäkalien verseucht. Vor allem in der Region Amuria rechnen wir mit dem Ausbruch von Cholera", so Nothelle. "Wir bereiten dort Zelte mit speziellen Cholera-Betten vor und kaufen Medikamente ein. Nur wenn wir gut gewappnet sind, kann eine Epidemie verhindert werden." Außerdem müssen dringend Moskitonetze verteilt werden. "Da die überschwemmten Gebiete den Moskitos optimale Brutmöglichkeiten bieten, hat sich die Zahl der Malaria-Erkrnkanungen schon jetzt um mehr als 20 Prozent erhöht", berichtet Nothelle.
Quelle: Pressemitteilung Malteser Hilfsdienst e.V.