Heizstrafen für Italien: Wer Heizung zu weit aufdreht, landet im Gefängnis
Archivmeldung vom 07.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWarm anziehen heißt es jetzt in nächster Zeit. Um der Industrie die Stromversorgung zu garantieren, plant etwa die italienische Regierung, die Heizperiode im Land zu beschneiden. Dazu gehört auch eine erlaubte Höchsttemperatur von maximal 19 Grad. Wer sich nicht an die Maßnahmen hält, könnte ordentlich zur Kassa gebeten werden. In der Schweiz droht sogar eine Gefängnisstrafe. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".
Weiter berichtet das Magazin: "In Italien soll die Heizperiode verkürzt und eine Maximaltemperatur eingehalten werden. Klar ist bisher nur, dass Rom den Italiener vorschreibt am Tag eine Stunde weniger zu heizen. Auch wird das Datum, ab wann die Heizung in Betrieb genommen werden darf, um 15 Tage nach hinten verschoben. Was bedeutet dass erst im November geheizt werden soll!
Stichprobenkontrollen und Überwachung
Unklar ist bislang aber noch, wer die stichprobenartigen Kontrollen in den Wohnungen durchführen soll: Vermieter, Polizei oder andere Staatsorgane, könnten dann einfach in die Wohnung spazieren und die Temperatur kontrollieren.
Die exakte Regelung ist noch nicht ganz ausgearbeitet. Sie soll aber bis 15. Oktober der EU-Kommission vorliegen. Ein paar Punkte daraus sind jedoch schon bekannt geworden. So sollen in sämtlichen Räumlichkeiten (egal ob öffentlich oder privat) die Heizkörper so aufgedreht werden, dass 19 Grad nicht überschritten werden. Sogar ein Limit von 18 Grad steht aktuell zur Debatte. Dies ist besonders absurd für Bergregionen wie Südtirol oder das Trentino, in denen es bereits im Oktober schneit.
Dadurch erhofft sich Italien bis zu sechs Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr einzusparen, kalkuliert der italienische Umweltminister Roberto Cingolani. Um die Vorgaben auch durchzusetzen, sind nicht nur Stichprobenkontrollen geplant sondern auch eine penible Überwachung des staatlichen Verteilernetzes.
Abzocke bis zu 5.000€
Auch die Strafen die bei Missachtung dieser Regeln drohen, sind drakonisch. Zwar ist der Strafenkatalog noch nicht offiziell, doch ein Gesetzestext aus dem Jahr 2001 schreibt, den sparsamen und zweckmäßigen Einsatz von Energie vor. Die italienische Regierung könnte, laut diesem Gesetz, bei einer Regelmissachtung zwischen 516 und 2.582 Euro Strafe verlangen. Sollte die Regierung auch ein Dekret erlassen, das eine EU-Norm zur Energieeffizienz im Bausektor aufgreift, könnten die Strafen bis zu 3.000 Euro betragen. Für eine nicht-ordnungsgemäße Wartung einer Heizungsanlage wäre sogar eine Strafe von bis zu 5.000 Euro möglich.
Gefängnisstrafen in der Schweiz
Doch nicht nur Italien schlägt bei dieser Thematik über die Stränge. Auch die Schweiz hat angekündigt, Strafen bei Energieverschwendung zu verteilen. Das geht bis zur Freiheitsstrafe. Konkret drohe demjenigen, der vorsätzlich gegen das Bundesgesetz über die wirtschaftliche Landesversorgung verstößt eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren! Selbst bei fahrlässigen Verstößen gegen die Maßnahmen sei eine Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen denkbar. Das bedeutet sollte Gas oder generell Energie im Winter zur Mangelware werden, verschärfen sich die Maßnahmen weiter. Laut einer Schweizer Zeitung darf man dann Warmwasser nur noch auf 60 Grad erhitzen. Heizstrahler wären generell verboten, Saunas und Schwimmbecken müssten kalt bleiben.
Europäisches Vorbild?
Das perfide ist, diese Strafen könnten nicht nur in Italien oder der Schweiz anfallen, sondern als Vorbild für ganz Europa dienen. Wenn sich etwa die Verordnung in Italien durchsetzt, wäre dies ein Fingerzeig für die restlichen EU-Staaten die ähnliche Verordnungen beschließen könnten. Auch der Vorstoß der Schweiz wäre ein weiteres Indiz dafür dass Österreich und andere dem Beispiel bald folgen werden. Damit verabschiedet sich Europa von der Marktwirtschaft (zwei der Beitrittskriterien der EU, auch Kopenhagener Kriterien genannt) und tritt in die Kriegswirtschaft ein.
Russische Influencerin fordert zur Energieverschwendung auf
Gleichzeitig berichten österreichische Medien, dass eine russische Influencerin dazu aufruft, Energie zu verschwenden um die russische Armee von Europa aus zu unterstützen. Die Idee dahinter ist recht simpel: Dadurch gehen die Gasreserven schneller zur Neige, wodurch sich der Notstand schneller verschärft, was wiederum für mehr Unruhe in der Bevölkerung sorgt. Ihr Telegram-Kanal “Germanija ot pervogo lica”, was übersetzt so viel bedeutet wie “Deutschland aus der Ich-Perspektive” hat bereits über 90.000 Follower und somit eine Mobilisierungsrate die tatsächlich ins Gewicht fallen könnte. Ihr Plan erscheint so einfach wie dreist. Auch das offizielle Russland hat bereits ein Video veröffentlicht indem vor einer “europäischen Eiszeit” gewarnt wird. Es bleibt abzuwarten ob Warnungen vor solchen Aktionen auf fruchtbaren Boden treffen oder wieder einmal als Geschwurbel von “Putin-Trollen” abgetan werden. Denn die Regierung scheint ja nicht mal mehr bereit zu sein, konstruktive Kritik anzunehmen ohne sofort russische Propaganda dahinter zu vermuten."
Quelle: Wochenblick