Ex-US-Regierungsberater warnt vor neuer Finanzkrise
Archivmeldung vom 13.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer US-Ökonom Jared Bernstein befürchtet eine neue Finanzkrise, sollte Präsident Donald Trump wie angekündigt auf eine stärkere Deregulierung setzen. "Das ist ein Muster, das sich wiederholt", sagte Bernstein, der bis 2011 einer der Wirtschaftsberater von Barack Obama war, im Interview mit dem Tagesspiegel. "Sobald sich die Wirtschaft erholt und die Erinnerungen an die letzte Krise verblassen, fangen Märkte wieder an, Risiken unterzubewerten."
Dass Trump auf Deregulierung setzt, führt Bernstein auch auf den Einfluss der Reichen zurück. "Im amerikanischen Politikbetrieb kaufen sich die Reichen die Politik, die sie sich wünschen. Deshalb sehen wir nun Steuererleichterungen für die Reichsten der Reichen, die Aufhebung der Gesundheitsreform und die Deregulierung des Finanzmarktes."
Ihm bereite das Sorgen. "All das sind Ideen, die unsere Wirtschaft in der Vergangenheit in Schwierigkeiten gebracht haben." Auch Trumps Drohung, Strafzölle einzuführen, sieht Bernstein kritisch. "Die USA sind Teil der weltweiten Wertschöpfungskette. Wenn Sie diese Handelsströme unterbrechen, profitiert davon keiner", sagte er.
Trump will durch die Strafzölle Konzerne dazu zwingen, mehr in den USA zu produzieren. Bernstein glaubt, dass das nicht aufgehen kann. "Um Industriejobs zu schaffen, müssten die USA stattdessen stärker in die Forschung und Entwicklung investieren", forderte er.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)