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Von wegen “Schallenberg-Machtwort”: Söldner-Rekrutierung lief wochenlang weiter

Archivmeldung vom 23.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bildmontage WB_ IAEA Imagebank, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons; Freeoik; Pixabay / WB / Eigenes Werk
Bild: Bildmontage WB_ IAEA Imagebank, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons; Freeoik; Pixabay / WB / Eigenes Werk

In seiner Antwort auf eine FPÖ-Anfrage über mutmaßlich illegale Anwerbung heimischer Kriegsfreiwilliger für die Ukraine blieb ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg viele Antworten schuldig und behauptete faktenwidrig, er habe das Treiben eingestellt. Das Ende der verbotenen Rekrutierung dürfte vielmehr die Folge der kritischen Wochenblick-Berichterstattung sein. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Schallenberg hat keine Ahnung über Söldner-Anzahl

Der schwarze Minister inszeniert sich als Macher: Nachdem er am 9. März Wind von den Söldneraufrufen der ukrainischen Botschaft bekam, habe er am nächsten Tag die Einstellung verfügt. Tatsächlich dürfte sein Protokollchef die Kollegen handzahm unter Zusicherung von Straffreiheit darum gebeten haben. Damit war die Sache für ihn erledigt. Eine Erhebung, wie viele Österreicher den illegalen Lockrufen folgten, fand nicht statt – darüber liegen dem Außenamt ebenso wenig Infos vor wie über Verfahren zur Aberkennung der Staatsbürgerschaft wegen jenes verbotenen Kriegsdienstes.

Nach “Machtwort” ging es munter weiter

Dem nicht genug: Wie Wochenblick aufdeckte, verlinkte eine Seite im Wiener Ukrainehilfe-Netzwerk noch einige Wochen danach auf die Rekrutierungsseite des ukrainischen Außenministeriums. Einige Politiker teilten Aufrufe, militärisch nutzbare Güter zu einer Kirche im Herzen Wiens zu bringen. Auch in einem Palais der Ärztekammer wurde Ausrüstung für Armeezwecke gesammelt.

Mit diesem Artikel, für den man uns sogar per Anwalt mit rechtlichen Schritten drohte, sofern wir nicht zur Selbstzensur bereit seien, begann die Aufdeckung des Wiener Kriegstreiber-Skandals (Link).

Distanzierung erst nach Wochenblick-Bericht

Erst auf unsere mutige Berichterstattung hin wurde der Söldnerlink entfernt; die betreffende Pfarre sowie eine grüne Bezirksrätin distanzierten sich von diesem Treiben – ein Monat nach Schallenbergs „Machtwort“. Das Ende der illegalen Rekrutierung ist also eher unser Verdienst als die des adeligen Kurzzeit-Kanzlers (Link)."

Quelle: Wochenblick

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