Faeser unterstützt EU-Vorstoß zur Einschränkung des Asylrechts
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unterstützt den Vorstoß der EU-Kommission, wonach Polen, Finnland und andere osteuropäische EU-Länder künftig temporär das Asylrecht einschränken dürfen, wenn Russland oder Weißrussland Migranten als "Waffe" einsetzen.
"Das ist richtig und zeigt die Handlungsfähigkeit der Europäischen
Union", sagte Faeser dem "Handelsblatt" am Freitag. "Das Signal ist
klar: Wir lassen uns nicht einschüchtern."
Wie die Kommission
warf auch Faeser dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, nicht
davor zurückzuschrecken, "Menschen in Not brutal zu instrumentalisieren
und damit die EU unter Druck zu setzen". Er setze "Migration als Waffe
in der hybriden Kriegsführung" ein, sagte Faeser. "Es werden gezielt
Migranten nach Belarus geflogen und dann nach Europa geschleust, um die
EU zu destabilisieren."
Der CDU-Innenpolitiker Alexander Throm
forderte, die Vorgaben bei den Asylregeln für die EU-Mitgliedsländer
europaweit zu lockern. Das europäische Asylrecht sei in den letzten
Jahren immer stärker ausgeweitet worden, behauptete er. "Wenn es in
einem hybriden Krieg gegen uns genutzt wird, ist es konsequent, dass wir
auch über Einschränkungen nachdenken", sagte Throm der Zeitung. "Wer
sich auf Putins Krieg gegen die EU einlässt, sollte in keinem EU-Land
mehr Anspruch auf Schutz in der EU haben."
Throm forderte "eine
einheitliche Reaktion der gesamten EU" in der Asyl-Frage. "Putins
illegale Menschenschleusung ist ein offensichtlicher Missbrauch des
Asylrechts, das hat mit dem Geist der Genfer Flüchtlingskonvention
nichts mehr zu tun", sagte der CDU-Politiker. "Wer auf diesem Weg nach
Europa geht, ist hier nicht schutzbedürftig."
Quelle: dts Nachrichtenagentur