Tunesien zur Beschleunigung von Rücknahmeverfahren bereit
Archivmeldung vom 14.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttTunesien ist bereit, die Verfahren zur Rückführung in Deutschland abgelehnter Asylbewerber schneller als bisher durchzuführen: "Wenn die Abläufe nicht gut funktionieren, dann bin ich sicher, dass wir sie verbessern, dass wir sie beschleunigen können", sagte der tunesische Ministerpräsident Youssef Chahed der F.A.Z.
"Zum Beispiel durch bessere technische Zusammenarbeit, etwa den schnelleren Austausch von Fingerabdrücken." Pässe mit Fingerabdrücken würden gerade in Tunesien eingeführt. Der abgelehnte Asylbewerber Anis Amri, der im Dezember vorigen Jahres in Berlin einen Terroranschlag verübte, sei nicht anders behandelt worden, als andere abgelehnte Asylbewerber, so Chahed weiter.
"Mit Anis Amri wurde genauso umgegangen wie mit allen anderen Tunesiern, die Deutschland verlassen müssen." Amri habe keine besondere Behandlung erfahren, die die Abläufe verzögert hätte. Chahed lehnte die Einrichtung von Aufnahmelagern in Tunesien für Flüchtlinge, die von Afrika aus über das Mittelmeer nach Europa wollen, abermals klar ab. "Die Errichtung von Auffanglagern halten wir in Tunesien jedenfalls im Moment nicht für eine gute Idee."
Quelle: dts Nachrichtenagentur