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CDU-Politiker bringt für Griechenland Euro-Austritt ins Spiel

Archivmeldung vom 30.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Dennis Witte
Klaus-Peter Willsch
Klaus-Peter Willsch

Foto: Klaus-Peter Willsch
Lizenz: CC-BY-2.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angesichts neuer politischer Unsicherheit in Griechenland hat der hessische CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch einen Teilschuldenerlass und den Euro-Austritt ins Spiel gebracht: "Die Ereignisse zeigen, dass es so nicht weitergehen kann. Es wurde schon zu viel Geld verbrannt, es muss jetzt endlich Schluss damit sein", sagte das Mitglied im Bundestagswirtschaftsausschuss dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe). Je später die Rechnung komme, desto teurer werde sie. Willsch hält es deshalb es für einen großen Fehler, Griechenland um jeden Preis in der Euro-Zone zu halten. "Nur wenn Griechenland aus dem Euro austritt, aber natürlich EU-Mitglied bleibt, bekommt das Land wieder Luft zum Atmen", sagte der CDU-Politiker.

Es wäre daher besser, Griechenland im Rahmen einer Schuldenkonferenz einen Teil seiner Schulden zu erlassen, wenn das Land im Gegenzug aus dem Euro austrete. "Nur so gibt es eine neue positive Perspektive - für Griechenland, für die Eurozone und für Europa." Willsch erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Griechenland in den vergangenen Jahren fast 240 Milliarden Euro an internationalen Hilfsgeldern bekommen habe. "Das ist eine in der Geschichte noch nie dagewesene Solidarität.

"Die letzten viereinhalb Jahre seien aber dennoch verschenkte Zeit gewesen. Der Schuldenstand sei so hoch wie nie. Griechenland werde es aber erst wieder besser gehen, "wenn das griechische Volk wie ein Mann hinter den Konsolidierungsmaßnahmen steht", sagte Willsch weiter. Das tue es leider nicht. "Vielmehr werden die Schuldigen überall gesucht, nur nicht dort wo sie wirklich sind: in Griechenland selbst." Anstatt die Probleme des Landes endlich anzupacken, verstricke sich das Land überdies in "innenpolitische Grabenkämpfe", fügte der CDU-Politiker hinzu. Dabei gelte: "Egal wer die Parlamentswahl gewinnt: Verträge sind Verträge und müssen eingehalten werden."

Ökonom Sinn: Griechenland würde durch Euro-Austritt wieder wettbewerbsfähig

Der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn sieht in einem Euro-Austritt Griechenlands eine Alternative zu einem weiteren finanziellen Entgegenkommen der internationalen Geldgeber. "Weitere Schuldenschnitte werden immer wieder gewährt werden müssen, außer man entlässt das Land aus dem Euro und erlaubt ihm, durch eine Abwertung wieder wettbewerbsfähig zu werden", sagte der Präsident des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe).

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Tagesspiegel (ots)

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