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Umfrage: Knapp die Hälfte sieht eher Vorteile in deutscher EU-Mitgliedschaft

Archivmeldung vom 05.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kommunikation, Geschäftsmänner, Geschäftsfrauen, Umfrage (Symbolbild)
Kommunikation, Geschäftsmänner, Geschäftsfrauen, Umfrage (Symbolbild)

Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Knapp 2 Monate vor der Wahl des neuen EU-Parlaments sieht knapp die Hälfte der Bürger (48 Prozent, -2 Punkte im Vergleich zum Februar) eher Vorteile in der EU-Mitgliedschaft Deutschlands; 12 Prozent (-2) machen eher Nachteile aus. Für 38 Prozent (+4) halten sich Vor- und Nachteile die Waage.

Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im Auftrag der ARD-Tagesthemen mit 1.003 Befragten von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben. Vorteile in der Zugehörigkeit der Bundesrepublik zur Europäischen Union sehen aktuell die Anhänger aller Parteien - mit Ausnahme der AfD sowie der Befragten ohne Parteipräferenz. Nach Ansicht der Bürger ist in vielen Politikfeldern auch die Europäische Union gefordert. Dies gilt in besonderem Maße für die Klimapolitik: 88 Prozent der Befragten meinen, dass dieses Thema eher auf europäischer Ebene statt auf nationaler Ebene bearbeitet werden soll. Auch für die Flüchtlings- und Einwanderungspolitik (75 Prozent), die Handels- und Wirtschaftspolitik (73 Prozent) sowie die Verteidigungspolitik (73 Prozent) und die Außenpolitik (69 Prozent) werden mit klarer Überzahl das Bearbeiten auf europäischer Ebene gefordert.

Auch beim Verbraucherschutz (57 Prozent) und bei dem Thema Innovationen und neue Technologien (54 Prozent) spricht sich eine Mehrheit der Deutschen für die Zuständigkeit auf europäischer Ebene aus. Bei der Sicherung sozialer Mindeststandards ist das Meinungsbild geteilt: 50 Prozent sprechen sich für eine Bearbeitung auf europäischer Ebene aus; 47 Prozent für eine Bearbeitung auf nationaler Ebene. Mit bzw. nach der Europawahl steht auch die Neuwahl des Präsidenten der Europäischen Kommission an. Für die europäischen Volksparteien EVP tritt der CSU-Politiker Manfred Weber an, für die Sozialdemokraten kandidiert der niederländische EU-Kommissar Frans Timmermans. Bei den Befragten bevorzugen 29 Manfred Weber, 24 Prozent würden Frans Timmermans vorziehen. Jeder Zehnte (9 Prozent) würde lieber einen anderen Politiker in diesem Amt sehen. Jeder Dritte (33 Prozent) erklärt, einen oder beide Kandidaten gar nicht zu kennen. In der Sonntagsfrage zur Europawahl verlieren die Regierungsparteien im Vergleich zum Vormonat: Die Union erreicht 30 Prozent (-2), die SPD 17 Prozent (-2). Die Grünen legen einen Punkt zu und liegen bei 19 Punkten. Die Linke bleibt unverändert bei 7 Prozent; auch die AfD unverändert bei 11 Prozent.

Die FDP gewinnt einen Punkt und kommt auf 7 Prozent. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im Auftrag der ARD-Tagesthemen mit 1.503 Befragten von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben. Die anderen Parteien erreichen 9 Prozent (+2). Alle Einzelparteien bei den anderen Parteien liegen in der aktuellen Umfrage momentan jeweils unter 3 Prozent. Wegen der bei Europawahlen fehlenden Sperrklausel haben auch Parteien mit einem Stimmanteil von 1 Prozent und weniger Chancen auf ein Mandat. 2014 erhielten die Freien Wähler, die Piraten, die Tierschutzpartei, die NPD, die Familienpartei, die ÖDP sowie DIE PARTEI jeweils einen Sitz.

Befragungsdaten - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland - Fallzahl: 1.003 Befragte; Sonntagsfrage: 1.503 Befragte - Erhebungszeitraum: 01.04.2019 bis 02.04.2019; Sonntagsfrage: 01.04.2019-03.04.2019 - Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame - Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50% Die Fragen im Wortlaut: Was meinen Sie: Hat Deutschland insgesamt gesehen von der Mitgliedschaft in der Europäischen Union eher Vorteile, eher Nachteile oder halten sich Vor- und Nachteile die Waage? Sollte das Thema [...] in den nächsten Jahren eher auf europäischer Ebene bearbeitet werden oder eher vom jeweiligen EU-Mitgliedsland alleine bearbeitet werden? - Flüchtlings-/Einwanderungspolitik - Verteidigungspolitik - Außenpolitik - Wirtschaft und Handel - Innovationen und neue Technologien - Soziale Mindeststandards - Verbraucherschutz - Klimapolitik Bei der Europawahl im Mai bewerben sich Spitzenkandidaten der europäischen Parteien um das Amt des Präsidenten der europäischen Kommission. Für die europäischen Christdemokraten tritt der Fraktionschef der Christdemokraten im Europäischen Parlament, der CSU-Politiker Manfred Weber, an. Für die europäischen Sozialdemokraten der niederländische EU-Kommissar Frans Timmermans. Wen würden Sie persönlich als Kommissionspräsidenten bevorzugen: Manfred Weber oder Frans Timmermans? Wenn Sie Manfred Weber und/oder Frans Timmermans nicht kennen, sagen Sie mir das bitte. Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Europawahl wäre?

Quelle: ARD Das Erste (ots)

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