Baerbock verteidigt Last-Minute-Kandidatur für UN

Bild: Eigenes Werk /SB
Die scheidende Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat erstmals ausführlich zur Kritik an den Umständen ihres geplanten Wechsels zu den Vereinten Nationen Stellung genommen.
Auf der von "Die Zeit", "Handelsblatt", Tagesspiegel und
"Wirtschaftswoche" veranstalteten Konferenz "Europe 2025" begründete sie
am Donnerstag die Entscheidung mit der herausfordernden Suche nach
einem neuen UN-Generalsekretär.
"Das wird ein entscheidendes Jahr
der Generalversammlung sein", so Baerbock mit Blick auf das Gremium
aller 193 Mitgliedstaaten, deren Präsidentin sie von September an zwölf
Monate lang werden will. "In diesen Zeiten" einen Nachfolger für
Amtsinhaber Antonio Guterres zu finden, wird Baerbock zufolge nicht
leicht: "Es wird sehr, sehr viele Gespräche brauchen im Hintergrund, um
zu eruieren, bei wem könnte ein Kandidat mehrheitsfähig sein - genau das
war ein Großteil meines Jobs als Außenministerin."
Sie wies
zudem die Kritik zurück, sie habe mit ihrer Kandidatur die deutsche
Spitzendiplomatin Helga Schmid verdrängt und deren seit Monaten in New
York geknüpften Kontakte wertlos gemacht. Die "deutsche Kandidatur" sei
"natürlich auch gemeinsam" vorbereitet worden, ebenso die Themensetzung:
"Deswegen geht es nicht um einzelne Personen."
Baerbock zufolge
hat die alte Bundesregierung in Absprache mit der möglichen neuen
vielmehr eine "Gesamtentscheidung auf unterschiedlichen Positionen"
getroffen, zu denen auch die ehemalige OSZE-Generalsekretärin gehören
soll: "Auch Helga Schmid wird an führender Stelle weiter wirken."
Quelle: dts Nachrichtenagentur