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Graumann vermisst Solidarität mit Juden in Deutschland

Archivmeldung vom 31.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Grace Winter / pixelio.de
Bild: Grace Winter / pixelio.de

Der Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Dieter Graumann, hat fehlende Unterstützung der deutschen Zivilgesellschaft beklagt. "Warum gibt es keine Welle der Solidarität mit uns Juden angesichts der Welle von Antisemitismus?", sagte Graumann der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

Die Kirchen und politischen Eliten hätten sich vorbildlich positioniert, von den normalen Menschen fühlten sich die jüdischen Mitbürger jedoch allein gelassen. Hunderte Juden hätten schon beim Zentralrat nachgefragt, ob sie hierbleiben sollten oder wieder die Koffer packen müssten. "Wir sind betroffen und wir sind getroffen", sagte Graumann. "Wenn auf deutschen Straßen gegrölt wird, dass Juden vergast, verbrannt, geschlachtet werden sollen, dann hat das mit Gaza und israelischer Politik sicherlich überhaupt nichts zu tun", so der Zentralratsvorsitzende. "Ich bin der Überzeugung, wer gegen Israel zum Antisemiten wird, der war längst einer, der nutzt die aktuelle Debatte nur als Vorwand."

Wegen der Stimmung unter den jüdischen Bürgern habe er einen Brief an alle jüdischen Gemeindemitglieder in Deutschland geschrieben und darin klar gemacht: "Wir bleiben, was wir immer waren: Bewusste und selbstbewusste Juden, und unser Judentum tragen wir nicht als Last, sondern mit unbeugsamem Stolz", sagte Graumann. Angesichts der starken Beunruhigung in den jüdischen Gemeinden sei jetzt das Signal wichtig: "Wir lassen uns bestimmt nicht unterkriegen."

Quelle: Rheinische Post (ots)

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