Laschet sieht Europa auf dem Weg zur "Verteidigungsgemeinschaft"

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Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet hält die Zeit reif für einen großen europäischen Einigungsschritt. "Wir sind auf dem Weg zu einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft", sagte er der "Rheinischen Post".
Alle EU-Staaten würden jetzt erkennen, dass sie verteidigungsfähig sein
müssten. "Es kann jetzt wirklich ein neuer Integrationsschritt
gelingen", sagte er. US-Präsident Donald Trump würde es wie niemandem
anderen gelingen, die Europäer zu einen.
Es werde ein Schwerpunkt
der Kanzlerschaft von Friedrich Merz, das Weimarer Dreieck mit
Frankreich und Polen wiederzubeleben und mit ihnen in der EU
voranzugehen. "Die kleineren Mitgliedstaaten erwarten das sogar", sagte
er. Der neuen Bundesregierung käme die Aufgabe zu, viel stärker "unsere
Interessen" zu definieren.
In der Außenpolitik müsste man "weg
von dem Habitus, dass wir jedem Land der Welt erklären, was es zu tun
hat". Das gelte gegenüber China, der Türkei, großen Teilen Afrikas und
der arabischen Welt. "Da war der Akzent in den letzten Jahren eher
anders, dort gab es einen moralisch überhöhten Anspruch", sagte Laschet.
Er
selbst werde "wie auch immer" weiter in der Außenpolitik arbeiten. Der
Posten des Bundestagspräsidenten sei zwar entschieden, aber: "Insgesamt
ist es in dieser Zeit sehr gefragt, Brücken zu bauen, auch zu jenen, die
anders denken", so Laschet. Ob er dies womöglich als Bundespräsident
tun könnte, ließ er offen: "Das steht im Moment nicht an und darüber
spekuliert man auch nicht." Sein Wahlkampfmotto "Versöhnen statt
Spalten" sei aber in der Bevölkerung sehr gut angekommen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur