Klitschko verteidigt NATO-Annäherung durch Ukraine
Archivmeldung vom 24.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Entscheidung seines Landes für eine Öffnung zur NATO begrüßt und verteidigt. Der "Bild" sagte Klitschko: "Die Entscheidung, unsere Blockfreiheit aufzugeben und den Weg für einen möglichen NATO-Beitritt freizumachen, ist unser gutes Recht. Die Ukraine braucht für die Zukunft vor allem eines: Sicherheit."
Gestern hatte das Parlament in Kiew ein Gesetz verabschiedet, das den Status des Landes als blockfreier Staat beendet.
Kritische Stimmen kamen dagegen aus der SPD. Die weitgehend eingehaltene Waffenruhe mache zwar Hoffnung, sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Niels Annen, der "Bild". Für Frieden müsse sich aber nicht nur Wladimir Putin bewegen, sondern auch die Ukraine ihre "unrealistischen Pläne für einen NATO-Beitritt aufgeben".
Kujat: Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ist "Illusion"
Der frühere Militärausschussvorsitzende der Nato, General a. D. Harald Kujat, hält eine Mitgliedschaft der Ukraine im atlantischen Verteidigungsbündnis für illusorisch. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er, "die Größe und geostrategische Lage des Landes mit seiner Geschichte erlauben es nicht, die Ukraine in das westliche Verteidigungsbündnis zu integrieren". Weder seien die innerstaatlichen Voraussetzungen in der Ukraine gegeben, noch wäre die Nato in der Lage, im Falle dieses Landes ihre aus einer Mitgliedschaft erwachsenen Beistandsverpflichtungen zu erfüllen. Im Ergebnis forderte der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr mit Blick auf die Ukraine: "Das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union müsste mit den Gegebenheiten der wirtschaftlichen Verflechtung mit Russland kompatibel gemacht werden, und die Ukraine müsste die Illusion einer NATO-Mitgliedschaft aufgeben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Neue Osnabrücker Zeitung (ots)