Munich-Re-Chef besorgt über wirtschaftliche Lage Großbritanniens und der USA
Archivmeldung vom 03.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNikolaus von Bomhard, Vorstandschef des Rückversicherers Munich Re, macht sich aktuell mehr Sorgen um die finanzielle Situation Großbritanniens und der USA als die von Griechenland: "Die Situation dort, etwa die wachsenden staatlichen und die hohen privaten Schulden sowie die impliziten Defizite aus den Sozialversicherungen, halte ich für besorgniserregend", sagte Bomhard in einem Gespräch mit dem "Spiegel".
Generell sehe er die Konjunkturentwicklung fürs zweite Halbjahr "deutlich skeptischer". Bomhard zeigte sich zudem "eher enttäuscht" von den Ergebnissen des G-20-Gipfels in Toronto, was neue Regulierungsgesetze angeht. Man müsse "die Erwartungen zurückschrauben. Auch sollte die Politik nicht die Hoffnung nähren, dass weltweite Lösungen greifbar nahe sind. "Regionale und nationale Regelungen sind wahrscheinlicher und nicht immer schädlich für den Wettbewerb." Noch immer aber sei eine "grundlegende Frage" laut Bomhard unbeantwortet: "Wie müsste ein effektives und effizientes Bankensystem zukünftig aussehen, und wie müsste man es steuern?" Bomhard fordert: "Hier müssen auch radikalere Ansätze gedacht werden. Die extreme Verknüpfung der Banken untereinander ist jedenfalls nach wie vor ein Problem."
Quelle: dts Nachrichtenagentur