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Bundesregierung diskutiert Staatszuschüsse per Euro-Token

Archivmeldung vom 31.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Geschäftsleute, Poltiker, Reden & Verhandeln (Symbolbild)
Geschäftsleute, Poltiker, Reden & Verhandeln (Symbolbild)

Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Die Bundesregierung diskutiert einen womöglich weitreichenden Vorschlag. Demnach könnte der Bund sogenannte Euro-Token herausgeben, also digitale Gutscheine auf Basis der dezentralen Datenbanktechnologie Blockchain, berichtet das "Handelsblatt".

Mit ihrer Hilfe könnte die Bundesregierung in der Corona-Krise auch abseits der bereits initiierten KfW-Kredite Staatshilfen kurzfristig und unbürokratisch auszahlen. Zu den Anhängern der Idee zählt Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU), die eine digitale Ideensammlung zur Bekämpfung des Coronavirus mitinitiiert hat, einen sogenannten Hackathon: "Im Rahmen des Hackathons wurde ein blockchainbasiertes System zur Verteilung von Konsumgutscheinen vorgeschlagen. Konkret würden Bundeszuschüsse an Unternehmen und Verbraucher mithilfe von Euro-Token ausbezahlt", sagte Bär der Zeitung.

Ergänzt durch ein "Identifizierungsverfahren für Unternehmen", eine sogenannte eID, böte dies "in der aktuellen Corona-Krise oder auch in künftigen Notlagen die Chance, staatliche Zuschüsse zielgerichtet, unbürokratisch und transparent zur Verfügung zu stellen", so die CSU-Politikerin weiter. Zudem lobte sie die Möglichkeiten der neuen Datenbanktechnik: "Blockchainbasierte Identitäten könnten ein deutschlandweites Unternehmenskataster möglich machen, sodass insbesondere kleinere Unternehmen schneller und einfacher an staatlichen Programmen teilnehmen könnten", sagte die Digitalstaatsministerin dem "Handelsblatt". Der Euro-Token könne "eine interessante Ergänzung dazu sein".

Im SPD-geführten Bundesfinanzministerium werden die Pläne aufmerksam beobachtet: "Die Idee, mögliche direkte Staatszuschüsse an Unternehmen und Verbraucher aus dem Staatshaushalt über eine Blockchain-Lösung auszubezahlen, ist uns bekannt und wird derzeit geprüft. Wir stehen dazu auch in Kontakt mit den Ideengebern", teilte das Ministerium mit. Ob der Vorschlag wirklich noch in der Corona-Krise eine Chance auf eine praktische Umsetzung hat, zweifeln jedoch selbst Befürworter an. Dafür reiche schlicht die Zeit nicht aus, heißt es.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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