Lafontaine wirft EU „Lügen und Doppelmoral“ vor
Archivmeldung vom 28.06.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittMit gewohnt spitzer Zunge kommentiert Oskar Lafontaine (Linke) in einem Post auf Facebook die Ablehnung der Staats- und Regierungschefs der EU, wieder das Gespräch mit Moskau zu suchen. Der Politiker wirft der EU Doppelmoral vor, schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes geschrieben: "Da hätten Merkel und Macron mal eine vernünftige Idee gehabt, als sie vorschlugen, dass die europäischen Regierungschefs sich mit Russlands Präsident Putin treffen sollten, schreibt Oskar Lafontaine einleitend. Aber die Mehrheit der europäischen Staatenlenker habe dies abgelehnt. Stattdessen sei beschlossen worden, es gäbe „die Notwendigkeit einer entschlossenen und koordinierten Reaktion der EU und ihrer Mitgliedstaaten auf jede weitere böswillige, rechtswidrige und disruptive Aktivität Russlands“.
„Welch eine Heuchelei. Gilt das auch für böswillige, rechtswidrige und disruptive Aktivitäten der USA“, fragt der Linke-Politiker. „Wie wäre es denn mit entschlossenen und koordinierten Reaktionen auf die rechtswidrigen Drohnenmorde der USA von deutschem Boden aus? Wo bleiben die entschlossenen und koordinierten Reaktionen der EU auf die von den USA 'vom Zaun gebrochenen' völkerrechtswidrigen Kriege? Und ist es nicht böswillig, wenn Washington Deutschland wie bei Nord Stream 2 vorschreiben will, von wem es Gas oder Öl beziehen darf? Von 'Hütern der Menschenrechte' wie den USA und Saudi-Arabien können wir Gas und Öl beziehen, vom bösen Putin nicht?“
Wie lange glaubten die EU-Regierungschefs eigentlich noch, zusammen mit den USA gegenüber Russland eine Politik der doppelten Moral machen zu können? Trotz all ihrer Lügen bleibe wahr:Die Nato gebe mehr als 17mal so viel für Krieg aus wie Russland (Rüstungsausgaben 2020: Nato: 1,103 Milliarden Dollar, Russland: 61,7 Milliarden Dollar, Quelle: Friedensforschungsinstitut Sipri).
Entgegen den Zusagen, die man Gorbatschow gegeben hätte, sei die Nato an die russische Grenze vorgerückt, und als Dank für die Auflösung des Warschauer Paktes und der Wiedervereinigung Deutschlands werde Russland weiter eingekreist und mit Manövern (Defender 21) vor seiner Grenze provoziert, resümiert Lafontaine.
„Und ob es der Lügenbande passt oder nicht: Die Krim wäre nicht annektiert worden, wenn die USA nicht mit fünf Milliarden den Putsch in der Ukraine finanziert hätten“, stellt Lafontaine klar und verweist auf die entsprechende Aussage der ehemaligen US-Staatssekretärin Victoria Nuland.
„Die Folgen dieser Regime-Change-Politik müssen die unterwürfigen europäischen Vasallen ausbaden. Sie glauben immer noch Joe Bidens Erzählung: Das Eintreten für die Menschenrechte gehöre zur DNA der USA. Wahr ist eher: Lügen und Doppelmoral gehören zur DNA der 'westlichen Wertegemeinschaft'.“ "
Quelle: SNA News (Deutschland)