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Kurden in Deutschland wollen Sanktionen gegen die Türkei

Archivmeldung vom 27.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kurden Bild: Björn Kietzmann, on Flickr CC BY-SA 2.0
Kurden Bild: Björn Kietzmann, on Flickr CC BY-SA 2.0

Vor Großkundgebungen an diesem Samstag in mehreren deutschen Städten gegen die türkische Militäroffensive in Nordsyrien hat die Kurdische Gemeinde in Deutschland die Bundesregierung dazu aufgefordert, Sanktionen gegen die Türkei zu erlassen. "Die Türkei hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende Mehmet Tanriverdi der "Heilbronner Stimme".

Tanriverdi weiter: "Von den Kurden in Syrien gab es keine Gegenangriffe gegen die Türkei. Die kurdischen Kämpfer haben die Terrormiliz IS in Syrien zurückgedrängt, und als Dank werden sie nun wieder von den USA und Russland alleingelassen." Die Reaktion des Westens bezeichnete Tanriverdi als "halbherzig und nicht ernst gemeint". "Dass Waffen der Nato gegen Kurden eingesetzt werden, kann nur eine Konsequenz haben - Sanktionen gegen die Türkei", forderte Tanriverdi weiter. Dass die Leopard-Panzer in der Türkei nun nicht weiter ausgerüstet werden, sei immerhin ein Schritt in die richtige Richtung, erklärte Tanriverdi weiter.

Gleichzeitig kritisierte er Außenminister Sigmar Gabriel (SPD). "Gabriel hat die Panzerdeals mit der Türkei zugelassen, obwohl er wissen musste, dass der türkische Präsident Erdogan die Angriffe in Syrien angekündigt hatte. Wenn er sagt, davon habe er nichts gewusst, dann lügt er", kritisierte Tanriverdi. Er rief zur Teilnahme an Solidaritätsbekundungen mit den Kurden in Syrien auf: "Die Proteste in Deutschland sollen auch den Druck auf die Bundesregierung erhöhen, damit diese endlich ihr Verhalten gegenüber der Türkei ändert."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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