"Der türkische Khashoggi" wird in der türkischen Botschaft in Kirgisistan festgehalten
Archivmeldung vom 14.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDrei Jahre nach der Zusage der türkischen Regierung, bei der Aufdeckung des Falles des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi, der im saudischen Konsulat in Istanbul brutal ermordet wurde, zu helfen, hat die Türkei einen unschuldigen Mann in Kirgisistan entführt und hält ihn in ihrer Botschaft in Bischkek fest.
Die Alliance for Shared Values, welche die Hizmet-Organisationen in den Vereinigten Staaten vertritt, verurteilt die Entführung und Inhaftierung des Orhan Inandi ehemaligen Direktors der renommierten Sapat-Schulen durch die Türkei. Herr Inandi lebt seit 1992 in Kirgisistan und erhielt 2012 die kirgisische Staatsbürgerschaft. Jeder Versuch, ihn mit angeblichen Verbrechen in der Türkei in Verbindung zu bringen, ist absurd.
Das Auto von Herrn Inandi wurde mit einem platten Reifen und offenen Türen im Innenhof eines Hochhaus-Wohnkomplexes in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek entdeckt. Inandis Sohn reichte eine Vermisstenanzeige ein, nachdem er am 31. Mai 2021 zuletzt von seinem Vater gehört hatte. Die Frau von Herrn Inandi appellierte an die kirgisischen Behörden, bei der Suche nach ihrem Mann zu helfen, von dem sie glaubt, dass er in der Botschaft gefoltert werden könnte, um ihn zu zwingen, seine kirgisische Staatsbürgerschaft aufzugeben, um den Weg für eine Überstellung zurück in die Türkei zu ebnen - eine dunkle Analogie zu Khashoggis Mord.
Die Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan setzt ihre Hexenjagd gegen Kritiker innerhalb und außerhalb der Türkei unter Verletzung des Völkerrechts und der Menschenrechte fort. Türkische Medien, Akademiker, Minderheitengruppen und friedliche Teilnehmer der Hizmet-Bewegung sind Ziel dieser Verfolgung gewesen. Auf Befehl Erdogans werden Kritiker im Inland politisch verfolgt und im Ausland vom türkischen Inlandsgeheimdienst außergerichtlich verfolgt und gekidnappt.
Bis heute wurden mehr als 100 Hizmet-Teilnehmer aus 20 Ländern entführt und illegal in die Türkei gebracht. Mitglieder des U.S.-Kongresses, Menschenrechtsorganisationen, die U.N. Arbeitsgruppe für erzwungenes oder unfreiwilliges Verschwindenlassen, U.N. Hochkommissariat für Menschenrechte und U.N. Sonderberichterstatter über Folter, alle haben diese Entführungen verurteilt. Die Arbeitsgruppen der Vereinten Nationen haben mehrfach gegen die Türkei entscheiden, dass solche Transfers gegen das Völkerrecht verstoßen.
Quelle: The Alliance for Shared Values (ots)