Französischer Präsidentschaftskandidat Macron kritisiert Türkei-Deal
Archivmeldung vom 14.01.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron hat das Füchtlingsabkommen der EU mit der Türkei kritisiert, das Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgehandelt hat. "Der Türkei-Deal ist ein sehr schlechter Deal wie alle Verträge, die im Alleingang und überhastet ausgehandelt werden", sagte Macron im Interview mit der "Welt am Sonntag".
Er fügte hinzu: "Ich unterstütze die deutsche Kanzlerin in ihren moralischen Entscheidungen, ich kritisiere sie allerdings für die totale Abwesenheit jeglicher Absprache mit anderen Mitgliedstaaten der EU". Macron hatte Merkel in der Vergangenheit mehrfach für ihren Mut in der Flüchtlingspolitik gelobt. Sie habe "die Würde der Europäer" gerettet.
Der sozialliberale Macron, der von keiner der etablierten Parteien unterstützt wird, hat im Frühjahr seine eigene Bewegung gegründet. Umfragen zufolge ist er derzeit der populärste Politiker in Frankreich. Die jüngste Erhebung für die Wirtschaftszeitung "Les Echos" sieht ihn in der Stichwahl Anfang Juni als Gegenkandidat der Rechtspopulistin Marine Le Pen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur