Seegerichtshofpräsident kritisiert mangelnden politischen Willen zum Stopp der Vermüllung der Meere durch Plastik
Archivmeldung vom 31.05.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Präsident des Internationalen Seegerichtshofes, Jin-Hyun Paik, sieht wenig Bereitschaft der internationalen Gemeinschaft rechtlich gegen Staaten vorzugehen, die zu wenig gegen die Vermüllung der Ozeane durch Plastikmüll tun.
"Bislang haben wir keinerlei Beschwerden in Sachen Plastikmüll bekommen. Und wo kein Kläger, da kein Richter", sagte Jin-Hyun Paik im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das Tribunal wacht über die Einhaltung der UN-Seerechtskonvention.
Für die kommerzielle Förderung von Rohstoffen am Meeresboden sieht der Seegerichtspräsident sein Tribunal gut gerüstet: "Ich denke, es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis auch die kommerzielle Tiefseeförderung von Bodenschätzen beginnt, vielleicht in fünf, zehn Jahren. Und sicher wird es dann zu den verschiedensten rechtlichen Auseinandersetzungen kommen", sagte der Koreaner. Diese könnten schließlich beim Internationalen Seegerichtshof in Hamburg landen. "Wir haben dazu ein Sonderorgan innerhalb des Gerichtshofs - die Kammer für Meeresbodenstreitigkeiten - und sind gewappnet", betonte Jin-Hyun Paik in der "NOZ": "Schon heute liefert die Seerechtskonvention ein strenges Regelwerk für die Ausbeutung der Tiefsee".
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)