Rüstungsindustrie will "langfristige Lieferverträge"
Archivmeldung vom 20.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithIn der Debatte um Panzerlieferungen an die Ukraine haben Vertreter der Rüstungsindustrie von der Bundesregierung "langfristige Rahmenverträge über Rüstungslieferungen" gefordert. "Nur auf einer solchen sicheren Grundlage kann die Industrie Ersatzteile auf Vorrat produzieren, aber auch Lieferkapazitäten insgesamt ausbauen", sagte Kurt Braatz, Leiter Gesamtkommunikation des Panzerbauers KNDS mit Sitz in Amsterdam, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Zu KNDS gehört auch der deutsche Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW), der den Kampfpanzer vom Typ Leopard herstellt. "Es ist für die Rüstungsindustrie weder rechtlich noch wirtschaftlich möglich, einfach mal Kriegswaffen zu produzieren und darauf zu hoffen, dass irgendwann Lieferverträge abgeschlossen werden", sagte Braatz. "Es muss umgekehrt laufen: Erst die Verträge, dann der Aufbau der Produktionskapazitäten und die Lieferungen. Die Industrie wird das dann schon stemmen." Die Panzer-Lager des deutschen Leopard-Herstellers KMW seien derzeit leer, hob der Industrievertreter hervor. "KMW hat keine Leopard 2 mehr eingelagert."
Mehrere Staaten wie Spanien, Finnland, Polen und Dänemark hatten erklärt, Kampfpanzer vom Typ Leopard an die Ukraine auszuliefern, sofern die Bundesregierung einer Ausfuhr genehmigt. Industrievertreter Braatz zufolge sei es sinnvoll, im Fall einer Lieferung an die Ukraine die Panzer vorher "auf einen gemeinsamen Rüststand zu bringen, denn obwohl es si ch durchweg um Leopard 2 A4 handelt, unterscheiden sie sich in Einzelheiten". In Finnland müssten sie etwa winterfest sein, in Spanien etwa hitzeresistent. "Die ukrainische Armee aber braucht einen einheitlichen Standard, an dem wir die Soldaten ausbilden können", sagte Braatz. "Zudem ist der Zustand der Panzer aus den jeweiligen Staaten ganz unterschiedlich, so dass sich schwer sagen lässt, wie viel Zeit man für ihre Reaktivierung braucht. Mit sechs Monaten pro Fahrzeug wird man vermutlich rechnen müssen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur