Straße durch Amazonas verspricht Katastrophe für Indianer
Archivmeldung vom 17.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bau einer Straße durch das größte Naturschutzgebiet in Peru steht unmittelbar bevor. Das Projekt droht, das Leben Tausender Indigener zu zerstören. Die Straße soll quer durch zwei Indigenenreservate und einen Nationalpark führen und somit Tausende Indianer den Gefahren des Drogenhandels, der illegalen Abholzung und unerwünschtem Kontakt aussetzen. 80 Prozent der rund 3.200 Menschen, die in dem geschützten Gebiet leben, gehören der indigenen Bevölkerung an. Die Straße würde einige der letzten unkontaktierten Völker der Welt einer unmittelbaren Gefahr aussetzen.
Das Projekt wird zur Zeit von Politikern debattiert. Befürworter argumentieren, dass isolierte Regionen des Amazonas-Gebietes dadurch wirtschaftlich “entwickelt” werden können.
Miguel Piovesan, ein katholischer Priester aus der kleinen Stadt Puerto Esperanza, setzt sich unermüdlich für das Projekt ein. Für seine Stadt, die nah an der westlichen Grenze Brasiliens liegt, wünscht er sich eine bessere Verbindung zur Stadt Iñapari weiter südlich.
Indigenenorganisationen in der Region sprechen sich jedoch deutlich gegen das Projekt aus und Perus Kongress wird zunehmend aufgefordert, die Motive des Priesters zu untersuchen.
AIDESEP, Perus nationale Indigenenorganisation, sagte: “Die Straße würde das Problem der Isolation nicht lösen, sondern nur für Abbau und Zerstörung sorgen.”
Flora Rodriguez, von der lokalen Indigenenorganisation FECONAPU, sagte: “Die Straße stellt keine Entwicklung dar. Sie schafft nur Spaltung. Für uns ist sie sinnlos. Der Wald ist Leben und die Straße würde den Tod bringen.”
Survival Internationals Direktor Stephen Corry sagte heute: “Dieses Projekt bedroht das Leben Tausender Indianer und verhöhnt auch noch das peruanische Gesetz. Sollte es ohne der Einbeziehung der indigenen Bevölkerung weiter geführt werden, wird eines der wichtigsten Gebiete für isolierte und unkontaktierte Völker im Amazonas vernichtet werden.”
Quelle: Survival Deutschland