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US-Kampfjets in Europa: Neues Wettrüsten bahnt sich an

Archivmeldung vom 31.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
United States Air Force (USAF) : F-22 Raptor
United States Air Force (USAF) : F-22 Raptor

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die USA haben Ende der vergangenen Woche vier Kampfjets F-22 Raptor auf einem Militärstützpunkt im deutschen Spangdahlem stationiert, schreibt die "Nesawissimaja Gaseta" am Montag.

Bei der deutschen Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" ist hierzu auf der Webseite zu lesen: "Auffallend ist, dass dies unmittelbar vor dem Beginn einer strategischen Kommandostabsübung der russischen Streitkräfte passiert ist, die unter dem Codenamen “Zentrum 2015” abgehalten wird. Zuvor hatte das russische  Verteidigungsministerium angekündigt, dass daran Kampfjets aktiv teilnehmen würden, die über neutralen Gewässern der Ostsee und der Arktis fliegen würden. Das Verteidigungs- und das Außenministerium in Moskau versicherten gleichzeitig, dieses Manöver sei nicht gegen die Nato-Länder gerichtet.

Der Befehlshaber der US-Luftwaffe in Europa und Afrika, General Frank Gorenc, sagte, Washington erfülle mit der Verlegung der F22-Kampfjets nach Deutschland seine Verpflichtungen „zur Förderung der Sicherheit unserer Verbündeten“. Neben den vier F-22-Maschinen wurden auch 60 Soldaten der 95. Staffel der US-Luftstreitkräfte nach Spangdahlem verlegt.

„Bekanntlich ist niemand außer den USA Kampfjets der fünften Generation im Einsatz“, sagte der russische Militärexperte Eduard Rodjukow. „Auf den ersten Blick spielt die Verlegung von nur F-22-Kampfjets nach Deutschland keine entscheidende Rolle. Dem ist aber nicht so. Die USA haben bereits mehr als 1000 Einheiten Panzertechnik nach Europa verlegt, darunter ungefähr 200 Panzer. Das Pentagon errichtet sein Raketenabwehrsystem in Europa. Jetzt sind moderne Kampfflugzeuge an der Reihe“, so der Experte. Als Beweis dafür führte er das jüngste Interview des US-Verteidigungsministers Ashton Carter mit der Zeitschrift „Foreign Affairs“ an, in dem der Pentagon-Chef die Aufrüstung Europas mit Russlands Aktivitäten begründete, die für die USA und die Nato „eine unerwünschte Entwicklung der Situation aus strategischer Sicht“ gewesen seien.

Diese Argumente führen auch viele westliche Experten an, die von amerikanischen und europäischen Medien zitiert werden. Ihnen zufolge ist das „eine Art Signal an den Kreml, dass die Nato beunruhigt über Russlands militärische Aktivitäten ist und Gegenmaßnahmen ergreift“.

Die britische Zeitung „Daily Mail“ schrieb unter Berufung auf eine Studie des Forschungszentrums European Leadership Network, der Kreml „geht Europa auf die Nerven“, indem er seine Kampfjets ins Baltikum und nach Skandinavien schicke. Gleichzeitig führte die Zeitung an, dass die Streitkräfte der USA und Großbritanniens über wesentlich weniger Waffen als die von Russland verfügen.

Das sei jedoch nichts als Propaganda, mit der der Westen den Ausbau seiner Rüstungsausgaben begründe, findet der Militärexperte Mussa Chamsatow. Es sei offensichtlich, dass das Offensivpotenzial der Nato wesentlich größer als das von Russland und dessen Verbündeten sei. Die Verlegung der neuesten US-Kampfjets nach Deutschland sei deswegen „ein beunruhigendes Signal“.

Die vorsätzliche Zuspitzung der Lage in Europa könnte böse Folgen haben, warnte Chamsatow weiter. „Russland hat aber militärische Möglichkeiten, um solche Gefahren seitens der USA und anderer Nato-Länder zu neutralisieren.“ Zudem könnte Moskau „asymmetrische Maßnahmen ergreifen“. Unter anderem habe es bereits den Kampfjet der fünften Generation T-50 entwickelt, der mit den F-22 durchaus mithalten könne."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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