Griechenlands Außenminister glaubt an Kultur des Kompromisses
Archivmeldung vom 10.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer griechische Außenminister Nikos Kotzias hat erklärt, dass er nach wie vor an die europäische Kultur des Kompromisses glaube: "Vorwürfe vonseiten der Europäer sind nur der öffentliche Teil der Verhandlungen, sie sind da, um Druck aufzubauen", sagte er in einem Interview mit dem "Spiegel". "Man muss das alles nicht so ernst nehmen".
Er sei optimistisch, dass es noch am Sonntag beim EU-Gipfel zu einer Lösung komme: "Vielleicht sollte man in Deutschland mehr Bloch lesen, über das Prinzip Hoffnung", so Kotzias. In ihm gäbe es nichts Antideutsches, im Gegenteil, er habe eine große Achtung vor dem deutschen Geist und der deutschen Kultur, so der griechische Außenminister weiter. Auch Kanzlerin Merkel schätze er: "Sie hat wahrscheinlich mehr als jeder andere in Europa die Fähigkeit, den Zeitfaktor als Machtfaktor zu nutzen. Das ist ein großes Talent, davor muss man Hochachtung haben."
Der Politiker verteidigte das Referendum, das seine Regierung vergangenen Sonntag abhielt, es habe dem Land "den Stolz, die Hoffnung und die Möglichkeit zu träumen zurückgegeben". Als Pro-Europäer sei seine größte Sorge, dass Europa heute auf Sanktionen, Bestrafungen und Memoranden reduziert werde. "Wir müssen deshalb eine gute Abmachung erreichen, die keine Neuwahlen erfordert."
Quelle: dts Nachrichtenagentur